Mieser Platz

Mittelplatz Deutschlands bei Öko-Rangliste. Neues Programm zur Erforschung erneuerbarer Energien

NEW YORK/BERLIN afp/dpa ■ Deutschland schneidet bei einem neuen Umweltverträglichkeitsindex des Weltwirtschaftsforums schlecht ab: Nach der Studie, die bei der Jahrestagung des Forums (WEF) am Montag in New York veröffentlicht wurde, landete Deutschland auf dem 54. von 142 Plätzen – noch hinter den USA, Weißrussland und der Zentralafrikanischen Republik. Auf den ersten Plätzen liegen Finnland, Norwegen, Schweden, Kanada und die Schweiz.

Der Index bewertet den Einsatz eines Landes zum Schutz der Umwelt auf einer Skala von Null bis 100. Finnland erreichte 73,7 Punkte, die Zentralafrikanische Republik 54,1 und Deutschland 52,1 Punkte. „Je höher die Punktzahl, desto besser ist das Land platziert, um auch in Zukunft positive Umweltbedingungen zu erhalten“, heißt es in der Studie. Der Index bewertet 68 Variablen, darunter unter anderem die vorhandenen Umweltgesetze, die Anstrengungen zur Reduzierung von Umweltbelastungen und den Einsatz für internationale Umweltprobleme.

Besonders schlecht wurde Deutschland etwa danach beurteilt, wie viel Stress die deutsche Gesellschaft und ihre Lebensweise der Umwelt zufügt. Dabei wurde etwa der Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft, die Zahl der bedrohten Tierarten und die Geburtenrate berücksichtigt. Die deutschen Umweltinstitutionen und die hiesige Energieeffizienz erhielten dagegen gute Noten.

Der gute Rang bei der Nutzung erneuerbarer Energien könnte durch ein neues Programm gefestigt werden: Mit zusätzlichen 30 Millionen Euro (58,7 Millionen Mark) bis 2003 will die Bundesregierung die Nutzung erneuerbarer Energien weiter erforschen lassen. Das gab Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) am Montag in Berlin bekannt. Von der zusätzlichen Forschung verspricht sich der Minister einen weiteren Innovationsschub. Die rot-grüne Bundesregierung will den Anteil erneuerbarer Energien von 6,25 Prozent 2000 auf 12,5 Prozent bis 2010 verdoppeln. Die 30 Millionen Euro stammen den Angaben zufolge aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung. Mit der Summe sollen die Bereiche solarthermische Kraftwerke, geothermische Stromerzeugung sowie ökologische Begleitforschung in den Sparten Windenergienutzung auf See, Biomassenutzung und Brennstoffzellen erforscht werden. Mit dem Geld fördert das Bundesumweltministerium 20 Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die aus 50 eingereichten Vorschlägen ausgewählt wurden.