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Hundert Tote in Lagos

Tausende Flüchtlinge nach drei Tagen ethnischer Gewalt in Nigerias größter Stadt. Alle Schulen geschlossen

LAGOS/BERLIN afp/taz ■ Bei den dreitägigen Zusammenstößen zwischen Mitgliedern der Yoruba und der Haussa in Nigerias größter Stadt Lagos sind mehr als 100 Menschen getötet worden. Das erklärten Krankenhaussprecher gestern. Das Rote Kreuz ergänzte, es habe mehr als 430 Verletzte gegeben. Die Auseinandersetzungen hatten am Samstag begonnen und waren erst durch das Eingreifen der Armee am Montag beendet worden. Über 1.000 Familien flohen. Mehr als 200 Häuser wurden verbrannt.

Aus Angst vor einer Ausdehnung der Gewalt schloss die Lokalregierung bis auf weiteres sämtliche Schulen in Lagos. Die Armee suchte unterdessen nach Unruhestiftern. Sie sperrte Straßen ab und verhaftete jeden, der in der abgesperrten Zone bewaffnet angetroffen wurde.

In der nordnigerianischen Heimatregion der Haussa wuchs Angst vor Racheakten. Politiker sprachen von einer Bedrohung der nationalen Sicherheit. D.J.

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