: Stadtteile stärken
■ Papiertiger oder Paradigmenwechsel?
Neuer Blickwinkel in der Baudeputation: Lange Zeit sollten die City, Vegesack und Gröpelingen gestärkt werden. Jetzt habe die Deputation beschlossen, viele Bremer Stadtteile zu stärken, so Carsten Sieling, SPD-Baupolitiker. Lebensqualität und Wirtschaftskraft sollen zunächst in den Pilotstadtteilen Woltmershausen, Neustadt, Horn-Lehe und Osterholz erhöht werden. Auch die Grünen begrüßten das Stadtteilkonzept, sagte deren Bauexpertin Karin Krusche. „Wenn man die Bremer in Bremen halten will, muss man dafür sorgen, dass sie sich in ihrem Stadtteil wohlfühlen.“ Sie erinnerte an Fehler aus der Vergangenheit, denen gegengesteuert werden soll. Etwa habe die Neuansiedlung von großflächigem Einzelhandel die vorhandenen kleineren Geschäfte geschwächt. „Damit der Beschluss kein Papiertiger bleibt, muss jetzt ressortübergreifend zusammengearbeitet werden“, so Krusche. Neben dem Bau- und dem Wirtschaftssenator seien auch die Beiräte gefragt: Sie müssten jetzt Konzepte für Verbesserungen in ihrem Quartier erarbeiten. „Solche Aufwertungen sind natürlich nicht zum Nulltarif zu haben“, betonte die grüne Baupolitikerin. Das könnte heißen, dass Bremen – statt in große Touristenattraktionen zu investieren – die Finanzmittel in Zukunft in die Stadtteile pumpt. Denn ohne Geld keine Stadtteilaufwertung. ube
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