Erste Pfiffe für Alba

Nach der sechsten Schlappe in Folge ist für den deutschen Meister der Ausstieg aus der EuroLeague perfekt

Alba Berlin, deutscher Basketballmeister, ist international auf Mittelmaß abgerutscht. Nach der sechsten Niederlage in Folge beim 72:84 (42:38) gegen Unicaja Malaga droht das Team beim letzten Vorrundenspiel nächste Woche in Charleroi als Gruppenletzter aus der EuroLeague auszuscheiden. Erstmals gab es sogar Pfiffe von den eigenen Fans.

„Die Pfiffe waren die Quittung auf unser Spiel der letzten fünf Minuten. Die kann ich keinem verdenken“, bilanzierte Alba-Coach Emir Mutapcic, verteidigte aber sein Team: „Wir haben 33 Minuten gut gespielt, dann sind wir in die gleichen Fehler verfallen wie zuletzt in Oldenburg.“

Zufrieden mit der konfusen Partie war auch Malaga-Trainer Bozidar Maljkovic nicht. Dafür machte der seinem Kollegen in serbokroatischer Sprache ein Kompliment, das Mutapcic eher ungern übersetzte: „Wenn Alba 50 Prozent der Defense-Leistung gebracht hätte, wie ich sie von Mucki aus seiner aktiven Zeit kenne, hätte Berlin gewonnen.“ Das konnte „Mucki“ Mutapcic nicht abstreiten: „Insgesamt bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir wollten Selbstvertrauen aufbauen für die Bundesligaspiele. Das ist uns wohl nicht gelungen, weil der Untergang in der Schlussphase zu deutlich war.“

Nun hat der Coach vor dem Punktspiel am Sonntag bei Brandt Hagen zwei neue Probleme am Hals: Er muss der Mannschaft wieder Siegeszuversicht einimpfen, bei einem Gegner, der „mit 120 Prozent seiner Möglichkeiten spielen wird“. Außerdem ist offen, ob die angeschlagenen Leistungsträger Henrik Rödl (Muskelverhärtung in der Wade), Marko Pesic (Sehnenentzündung im Fuß) und nun auch Jörg Lütcke (Nervenkompression in der Schulter) dabei sein werden. Von beidem hängt die Ausgangsposition der Berliner für die Playoffs ab, sonst droht auch national das Mittelmaß. DPA