piwik no script img

Friedens-Demonstration

■ Vegesack: 150 protestieren mit Ströbele

„Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Krieg ein normales Mittel der Politik wird.“ Zumindest am Freitagabend in Vegesack war Hans-Christian Ströbeles Forderung auf fruchtbaren Boden gefallen. Der grüne Bundestagsabgeordnete, einer der letzten bekennenden Kriegsgegner seiner Fraktion, war erleichtert: 150 Friedensbewegte hatten sich zur inzwischen elften Demonstration der Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg versammelt. „Jetzt sehe ich: So was gibt es noch.“

Extra aus Berlin war der Links-außen angereist, um die wackeren Nordbremer in ihrem Protest gegen den Militäreinsatz in Afghanistan zu unterstützen. „Das ist Krieg gegen die Bevölkerung, den wir nicht billigen können“, ruft er, beide Hände in den Hosentaschen, ins Mikrofon: „Was wird dort heute eigentlich noch bombardiert?“

Die Befreiung von Kabul und Kandahar, erklärt er im Anschluss bei einer Diskussion im Gemeindehaus den 60 verbliebenen Protestlern, sei keinesfalls durch die Flächenbombardements erreicht worden. „Die Angriffe trafen die Ärms-ten der Armen.“

Auch wenn öffentliche Friedens-Demonstrationen zurzeit eher die Ausnahme seien: Große Teile der Bevölkerung lehnten den Krieg ab, ist Ströbele überzeugt. „Das Parlament ist in dieser Frage nicht repräsentativ.“ Sollten die Abgeodneten in nächster Zeit über weitere Militäreinsätze abstimmen müssen, hält er auch eine Mehrheit der KriegsgegnerInnen für möglich: „Aber mit jeder weiteren Beteiligung wird das schwieriger.“

Der Druck von der Straße könne nicht nur die Kriegsmehrheiten in Berlin, sondern auch die Grünen beeinflussen. „Die muss man auch wegen ihrer Friedenspolitik wieder wählen können.“ hoi

Die nächste Friedensdemo in Vegesack findet am Freitag um 17 Uhr Ecke Gerhard-Rohlfs-Straße / Breite Straße statt. Info: 66 21 26.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen