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Cut-up Music

■ „X-ecutioners“ im Schlachthof

Eins, Zwo widmeten ihnen unlängst ein schönes Stück, und regelmäßig erinnern der Old School sich verbunden fühlende Kollegen wie die Dilated Peoples („Back of the HipHop s the DJ“) an ihren Stellenwert: HipHop wäre nicht, was er ist, ohne die – immer noch überwiegend – Jungs an den Plattenspielern. Einer Handvoll bekannt gewordener DJs stehen unzählige Rapper gegenüber, die das Gesicht des Genres bilden.

Die X-ecutioners aus New York gehörten zu den ersten der wenigen DJ-Crews, die es ohne Front-MC zu Plattenverträgen und ausverkauften Konzerten brachten. Jeder für sich in teils weltweit ausgefochtenen Meisterschaften des DJ-Handwerks gestählt, bildeten Rob Swift, Grandmaster Roc Raida, Total Eclipse und Mista Sinista Mitte der 90er eine Supergroup des Cuttens und Scratchens. Noch ehe ihr zweites Album Built From Scratch in die Läden kommt, bereisen die Turntable-Virtuosen hiesige Bühnen.

Und direkt in Augenschein genommen wird ihre aus zahllosen Soundfragmenten und Rhythmusstückchen erstellte Cut-up-Musik zum Spektakel. Die ausgewiesenen Könner ihres Faches jonglieren Beats, bremsen Refrains, ziehen Hooklines von hinten auf und verhackstücken Genrestandards, um sie aus kleinsten Bausteinen wieder zu rekonstruieren. Da trifft technische New School auf den Technik gegen den Strich bürstenden Pioniergeist der Anfangstage des Hip-Hop, wird der Plattenspieler als „universales Musikinstrument“ (Rob Swift) behauptet. Selbst in schwächeren Momenten eindrucksvolles Handwerk – im Idealfall eine atemberaubende Veranstaltung mit vollem Körpereinsatz.

Alexander Diehl

heute, 21 Uhr, Schlachthof

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