: hintergrund
Entwicklung zum Nazitreff
Die 32.000-Einwohner-Stadt Neuruppin im Nordwesten Brandenburgs galt lange als überregionaler Nazitreffpunkt. Am Anfang der Entwicklung stand ein Ereignis im Jahr 1992: Mehrere rechtsradikale Jugendliche ermordeten den 50-jährigen Obdachlosen Erich Wendtland, nur zwei der Täter wurden ermittelt und verurteilt.
In der Folge wurde als Maßnahme der „akzeptierenden Jugendarbeit“ der „Bunker“ in der Trägerschaft der Initiative Jugendarbeitslosigkeit Neuruppin (IJN) eröffnet. Dort versammelten sich rechtsradikale Jugendliche aus Neuruppin und Umgebung, aber auch Naziskinheads, NPD-Kader und rechte Biedermänner aus dem Mecklenburgischen. Ein ZDF-Bericht im März 2000 deckte die fehlende sozialpädagogische Betreuung der Jugendlichen im „Bunker“ auf. Daraufhin verfügte Bürgermeister Otto Theel von der PDS die Schließung.
Seit 1998 eine Gruppe Rechter einen türkischer Asylbewerber überfiel und zusammenschlug, finden immer wieder Demonstrationen gegen rechts statt. Auch Bürgermeister Theel, die Ratsfraktionen und links orientierte Jugendliche beteiligen sich daran.
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