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Wenn polarisieren, dann richtig

betr.: „Mehr Ökologie rettet Arbeit“, taz vom 7. 2. 02

Wenn schon polarisieren, dann bitte richtig! „Großbetriebe“ = Agrarfabriken = böse oder schlecht stimmt nicht, die Polarisierung ist anders, nämlich: (vorwiegend konventionelle) Marktfruchtbetriebe gegenüber Gemischt- oder Futterbaubetrieben.

Die Ökobetriebe zählen in der großen Mehrheit zu der zweiten Gruppe. In Ostdeutschland wird ein Großteil der Viehhaltung in den LPG-Nachfolgebetrieben durchgeführt, und richtig ist, dass dabei immer auch viele Tiere gehalten werden. Dass damit zwangsläufig die Rahmenbedingungen für die Tiere schlecht sind (das klingt ja bei Agrarfabrik an), ist überhaupt nicht bewiesen. Aber es sind gerade diese Betriebe, die regional Arbeitsplätze bieten für Menschen, die sich nicht als Landwirte selbstständig machen (können und wollen).

Es ist schade, dass die Stoßrichtung des Kommentars in den ersten drei Absätzen durch den letzten konterkariert wird. Die Polarisierung: hi bäuerlich und öko (und vielleicht sogar noch klein), dort groß und konventionell und mit hohen Gewinnen, ist falsch und kontraproduktiv. (Sogar die Agraropposition ist da weiter).

ANDREA KNIERIM, Müncheberg

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