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der herr der pferde

Die Zukunft der umstrittenen Reiterstaffel der Polizei ist gesichert. Die Traditionskavallerie, die ein Opfer der rot-roten Sparpolitik werden sollte, wird von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) übernommen und dem Bundesgrenzschutz angegliedert. Die Einigung mit Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) am Samstag bedeutet zwar, dass die Reiterei nicht mehr unter der Berliner Bärenkokarde, sondern unter dem BGS-Adler galoppiert, sie belässt aber 800.000 Euro jährlich in dem notorisch leeren Stadtsäckel. Schily lobte die polizeitaktischen Vorteile, die die Staffel bei Sicherungsaufgaben wie bei Staatsbesuchen oder beim Schutz von Institutionen durchaus mit sich bringe. „Die Reiterstaffel gehört zu den Sympathieträgern der Polizei in der deutschen Hauptstadt.“ Andere Hauptstädte hätten auch Polizeireiter. Schily deutete an, dass die Uniformen der Reiter mehr Schick vertragen könnten, besonders bei repräsentativen Aufgaben.

Mit der überraschenden Lösung nahm Schily mehreren tausend Menschen, darunter etwa 500 Reitern, den politischen Wind aus den Segeln, die sich zum Protestmarsch gegen die Abschaffung der Reiterei versammelt hatten. Der farbenprächtige Zug durchs Brandenburger Tor fand bei strahlendem Sonnenschein aber trotzdem statt. Reiter erschienen in historischen Uniformen von Husaren und Ulanen, eine Frau zog vierspännig und als Siegesgöttin verkleidet nach bekanntem historischen Vorbild die Linden hinunter. Hinzu kamen angehende Reitersleute auf von Hand gezogenen Holzpferdchen mit Rädern. Die Abschaffung der Staffel zugunsten der Stadtkasse ist im rot-roten Koalitionsvertrag festgeschrieben. AP FOTO [M]: AP

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