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Eis in der Not

Planschbecken-Cafe im Stadtpark verwaist. Neubau im Frühjahr geplant  ■ Von Kaija Kutter

Der Winter gibt so manche Rätsel auf. Was hat für immer zu, was macht bald wieder auf? Das Café am Planschbecken des Stadtparks, zum Beispiel, sieht ziemlich geschlossen aus. Der flache 50er-Jahre-Bau ist leer geräumt, die Tische mit den plüschigen Lampen entfernt. Und auch der Kiosk nebenan, in dem früher eine ältere Dame süße Schaumwaffeln und Glühwein verkaufte, ist verrammelt.

Schlimmer noch, und dieses Problem ist allen Eltern kleiner Kinder auf Anhieb präsent: die Toiletten sind zu. Schlecht waren sie, schmutzig und eklig, aber immer noch besser als gar keine. Ein Anruf beim zuständigen Bezirksamt Nord sorgt für Aufklärung. Das Café wird im Frühjahr abgerissen und neu gebaut. „Natürlich werden wir für die Toilettenfrage eine Lösung haben“, verspricht Bezirksamtssprecher Norbert Hansen. Während der Bauphase soll ein Container mit Kioskbetrieb die Bedürfnisse der Parkbesucher decken.

Und bis dahin? Bis zu 250.000 Menschen besuchen nach Hansens Schätzung an einem Sommerwochenende den einst von Fritz Schumacher entworfenen Park im nördlichen Zentrum der Stadt. Magnet für alle Familien ist eben jener Spielplatz am Planschbecken, der, in den 90ern modernisiert, sogar eine Schaukel für Große bietet. Und der einen sonst für Eltern eher öden Spielplatzaufenthalt auch für sie zum Vergnügen macht - hat man doch das Gefühl, unter Leuten zu sein. Doch nicht nur im Sommer, auch im Winter ist der Park beliebt. Vergangenen Sonntag waren die Hauptwege gesäumt von Menschen. Wer im kleinen Lese-Café am Rosengarten, dem zehn Gehminuten entfernten Ersatz fürs Planschbecken-Café, ein Eis kaufen wollte, musste sich in einer Schlange die Beine in den Bauch stehen.

Martina Gregersen, GAL-Bezirksabgeordnete und Mutter, kennt das Problem. Gerade weil die Toiletten im Winter zu und im Sommer „nicht gepflegt“ waren, habe man einen neuen Pächter gesucht. Gregersen: „Ich habe darauf geachtet, dass der neue Pächter familienfreundliche Preise hat. Nicht, dass das so ein feiner Laden wird, wo man sich als Mutter mit bekleckerter Bluse nicht reintraut.“

Immerhin, etwas Gutes hat die Notlage. Das von Bäumen umschattete Lese-Café, das dienstags von 11 bis 14 Uhr sogar alle Mütter von kleinen Kindern zum halben Preis bewirtet, hätte mancher sonst nicht entdeckt. Es handelt sich ebenfalls um ein ehemaliges Toilettenhaus, in das ein Café-Kiosk integriert wurde, weil sich der Bezirk reine Klohäuschen nicht mehr leis-ten kann.

Schutz vor Wind und Wetter bietet dieses Freiluft-Café übrigens nicht, dafür aber per Aushang Anschluss an den jüngst gegründeten Stadtpark-Verein, beim dem Bürger direkt Einfluss auf die Parkgestaltung nehmen können. Kontakt: 428 04-22 94.

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