: Niederlage für Islamisten
BERLIN taz ■ Das Landgericht Berlin hat gestern eine einstweilige Verfügung aufgehoben, die es am 22. Januar auf Antrag der Islamischen Föderation Berlin (IFB) gegen den Herausgeber der Broschüre „Politik im Namen Allahs“, Ozan Ceyhun (SPD-Europaabgeordneter), und den Ko-Autor Ali Yildirim ohne mündliche Verhandlung verhängt hatte. Somit dürfen weiterhin die engen Verflechtungen zwischen der IFB und dem islamistischen Verband Milli Görüs behauptet werden, wie sie in der von taz-Redakteur Eberhard Seidel und Claudia Dantschke mitverfassten Broschüre dargelegt werden.
Seit Erscheinen von „Politik im Namen Allahs“ im September 2000 wird die Verbindung Milli Görüs und Islamische Föderation öffentlich diskutiert. Dies missfällt der Islamischen Föderation, die im November 1998 vom Oberverwaltungsgericht Berlin nach Paragraph 23 des Berliner Schulgesetzes als Religionsgemeinschaft anerkannt wurde, ohne dass die Verbindungen zu Milli Görüs Gegenstand der Verhandlung waren. Diese Anerkennung berechtigt die Föderation, an Berliner Schulen Religionsunterricht zu erteilen. Seit heute kann „Politik im Namen Allahs“ wieder unter www.AYPA.net heruntergeladen werden.
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