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Kritik an US-Einsatz

Russische Militärspitze gegen US-Beteiligung an Aktion gegen Terroristen in georgischem Pankisi-Tal

MOSKAU/TIFLIS dpa ■ Die russische Militärspitze hat sich gestern gegen eine Beteiligung der USA an einer möglichen Aktion gegen Terroristen in der Schwarzmeerrepublik Georgien ausgesprochen. „Russland und Georgien sollten dieses Terroristenzentrum im Pankisi-Tal gemeinsam vernichten“, sagte Generalstabschef Anatoli Kwaschnin der Agentur Interfax.

Kwaschnin bezog sich damit auf Berichte russischer Medien, nach denen die USA im georgischen Pankisi-Tal an der Grenze zur Teilrepublik Tschetschenien Jagd auf Al-Qaida-Angehörige machen wollten. Zuletzt hatten russische Politiker angedeutet, dass auch die Anwesenheit des Terroristenchefs Ussama Bin Laden in der Region nicht ausgeschlossen werde. Auch Vertreter des russischen Außenministeriums sprachen sich gegen einen Einsatz „Dritter“ im Pankisi-Tal aus. „Die Beteiligung einer dritten Partei in einem Gebiet, in dem es um bilaterale Beziehungen und Probleme geht, ist überhaupt nicht nötig“, zitierte Interfax einen Diplomaten.

In Tiflis traf am Mittag überraschend der Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Nikolai Patruschew, zu offiziellen Gesprächen mit seinen georgischen Kollegen und Präsident Eduard Schewardnadse ein. Beobachter vermuteten einen Zusammenhang mit der Diskussion um einen eventuellen Einsatz im Pankisi-Tal. In dem abgelegenen Pankisi-Tal leben etwa 7.000 Flüchtlinge aus dem angrenzenden Tschetschenien. Russland vermutet dort auch ein Nachschublager der tschetschenischen Rebellen. Der US-Geschäftsträger in Tiflis, Philip Ramler, sprach vergangene Woche von „Mudschaheddin“, die sich aus Afghanistan in das georgische Tal abgesetzt hätten.

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