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Flughafen vereist – Millerntor aufgeweicht

■ Schnee, Sturm und Regen: Hamburger Wetter im Norden. Verkehrschaos auf den Straßen, Sturmflutwarnung an der Küste, Bundesligapartie des FC St. Pauli gefährdet

Zum dritten Mal hintereinander haben Schnee und Eis gestern Morgen im Norden für chaotische Verkehrsverhältnisse gesorgt. In Hamburg und Schleswig-Holstein zählte die Polizei allein bis zum frühen Vormittag mehr als 160 Unfälle. Dabei wurde ein Lastwagenfahrer schwer verletzt, mehrere Menschen erlitten leichte Verletzungen. Wegen der Straßenverhältnisse fiel der Schulunterricht in Flensburg sowie in den Kreisen Segeberg und Nordfriesland aus. Schon am Mittwoch- und Donnerstagmorgen hatte es auf glatten Straßen hunderte Unfälle mit dutzenden Verletzten und mehreren Toten gegeben.

Auf Schleswig-Holsteins Autobahnen krachte es mehr als sechzig Mal. „Die Unfälle ereigneten sich nahezu im Minutentakt“, sagte ein Polizeisprecher. Besonders betroffen waren die Autobahnen 1 Hamburg-Lübeck und 7 Hamburg-Flensburg. Der schwerste Unfall ereignete auf der Autobahn 1: Hier rutschte zwischen den Anschlussstellen Reinfeld und Bad Oldesloe ein leerer Tanklastzug in den Graben. Dabei wurde der Lastwagen-Fahrer schwer verletzt.

Auf glatten Fahrbahnen stellten sich auch andernorts etliche Autos quer oder rutschten in einen Graben. Die B 5 zwischen Husum und Heide musste vorübergehend voll gesperrt werden, weil ein Lastwagen verunglückt war. Auf vielen Hamburger Einfallstraßen ging es nur im Schneckentempo voran. Die Polizei Hamburg zählte am Morgen mehr als 65 Verkehrsunfälle. Dabei wurden fünf Menschen leicht verletzt.

Unterdessen fegte in der Nacht Sturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern über den Norden. Bei Horst und Wilster (beides Kreis Steinburg) wurden zwei leere Linienbusse durch Windböen in den Graben gedrückt. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde mit rund 115 Stundenkilometern auf Helgoland gemessen.Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneetreiben haben auch den Hamburger Flughafen am Vormittag zeitweise lahm gelegt. In der Zeit von 8 bis 9 Uhr ging auf dem Rollfeld gar nichts mehr. Drei Maschinen konnten nicht in der Hansestadt landen und mussten umgeleitet werden. 12 Flüge wurden bis 10 Uhr gestrichen, die restlichen Maschinen sollten mit Verspätung starten. Die Rollbahn war total vereist.

Der Wetterdienst gab gestern erneut eine Sturmflutwarnung für die Nordseeküste heraus. Demnach werden das Abend- und Nacht-Hochwasser an der nordfriesischen Küste sowie im Elbegebiet zwei Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten. Erst am Donnerstag hatte es Hochwasser an der Ostseeküste gegeben. Dabei waren Teile der Lübecker Innenstadt überflutet worden.

Akut gefährdet ist aufgrund des Wetters das heutige Bundesligaspiel des FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach. Erst heute Vormittag entscheidet eine Kommission, ob auf dem aufgeweichten Millerntor-Rasen gespielt werden kann. Die Regionalliga-Partie VfB Lübeck gegen Holstein Kiel, für heute angesetzt, ist bereits abgesagt: Nachholtermin soll Dienstag, 19.30 Uhr sein. taz/lno

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