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vatikan: satan besucht die polnische kartoffel

Während gestern die Muslime auf ihrer Hadsch in Mekka mal wieder versuchten den Satan zu steinigen, wurde dem finsteren Gesell im Vatikan Asyl gewährt. Das erklärte der Kardinal Carlo Maria Martini am Donnerstag im italienischen Fernsehen: „Jeder Mensch kann vom Teufel versucht werden, auch der Papst“, meinte der 75-jährige Rotrock. Satan nähere sich Johannes Paul II. allerdings auf besonders raffinierte Weise, etwa im Gewand des Pessimismus, des Argwohns oder gar der Depression. Die polnische Kartoffel leidet also an teuflisch schlechter Laune. Da hilft auch kein Beten mehr. Und schon gar nicht der neue Lieblingssport des Papstes: Exorzieren. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Papst selbst drei Teufelsaustreibungen vorgenommen und dabei eine alte Spezialdisziplin wiederbelebt hat: Fernexorzieren. Ganz nach seinem großen Vorbild Papst Pius XII., der zwar den verfolgten Juden in der Zeit des Faschismus nicht half, aber dafür bei Hitler eine „Teufelsaustreibung auf Entfernung“ versuchte, wie ein Vatikan-Theologe vor kurzem berichtete.

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