: EU-Staaten für Kioto
Die Umweltminister ratifizieren Klima-Protokoll. Dänemark zieht Vorbehalte gegen Basisjahr 1990 zurück
BRÜSSEL afp/rtr ■ Die EU-Umweltminister haben das von den USA abgelehnte Kioto-Protokoll zur Verminderung der Treibhausgase ratifiziert. Die EU hat damit ihre Selbstverpflichtung bekräftigt, die Emission der klimaschädigenden Treibhausgase zwischen 2008 und 2012 um acht Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Das EU-Parlament ratifizierte die Vereinbarung zur Absenkung von Treibhausgasen im Februar. Nun müssen noch alle EU-Mitgliedstaaten das Protokoll billigen.
Dänemark erhielt die Zusage, dass die anderen Mitgliedstaaten bei der Bestandsaufnahme im Jahr 2006 die von Kopenhagen vorgebrachten Bedenken gegen das Basisjahr 1990 „in Betracht ziehen“ werden, hieß es. Dänemark importierte 1990 aufgrund ungewöhnlich hoher Niederschläge in Norwegen vom Nachbar einen sehr hohen Anteil Strom aus der Wasserkrafterzeugung. Dieser Energieverbrauch wird nicht auf die nationalen Emissionsquoten angerechnet. In den Folgejahren konnte Dänemark wegen geringerer Regenfälle nicht mehr so viel Wasserkraftstrom einführen und wich daher auf andere Stromquellen aus, die das Emissionskonto stärker belasteten. Die EU-Partner argumentierten dagegen, das Problem mit dem Basisjahr sei Dänemark bei den 1998 vereinbarten nationalen Quoten bereits bekannt gewesen. Daher wollten die anderen Hauptstädte nicht mehr von der damaligen „Lastenteilung“ abweichen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen