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Sommer neuer DGB-Chef

Der einstimmig gewählte Ver.di-Vizechef will den Gewerkschaftsbund wieder sozialer orientieren

BERLIN rtr ■ Der stellvertretende Ver.di-Chef Michael Sommer soll am Mai neuer Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) werden. Der DGB-Bundesvorstand nominierte Sommer gestern einstimmig zum Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden Dieter Schulte.

Der 50-Jährige kündigte an, er werde sich in seiner vierjährigen Amtszeit für eine eigenständige und starke Rolle des DGB einsetzen. Zu den Hauptaufgaben des DGB gehöre es zudem weiter, für soziale Gerechtigkeit zu streiten. Sommer sagte, er wolle in Fragen der Gleichberechtigung von Frauen und des Ausbaus der Kinderbetreuung Akzente setzen.

Es sei den Arbeitgebern in den vergangenen Jahren zunehmend gelungen, ihre Eigeninteressen als Interessen der Allgemeinheit durchzusetzen, sagte Sommer. Er wolle sich als DGB-Chef dafür einsetzen, dass „moralische Werte jenseits von Aktienkursen und Dax-Index“ wieder gestärkt würden. Der DGB werde mit dafür sorgen müssen, die Idee von sozialer Gerechtigkeit und Solidarität wieder in die Gesellschaft zu tragen.

In den vergangenen Monaten waren Vorbehalte der IG Metall gegen den Vizevorsitzenden der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di als neuen DGB-Chef laut geworden. Die IG Metall fürchtete um ihren Einfluss im Gewerkschaftsbund nach dem Ausscheiden des Metallers Schulte aus dem geschäftsführenden DGB-Vorstand. Sommers Vorgänger Schulte scheidet aus Altersgründen aus dem Amt.

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