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Heute letzte Ausgabe der „Woche“

Kein neuer Geldgeber für das chronisch defizitäre Blatt. Die WAZ-Gruppe wollte nicht einsteigen und Kanzlers Wahlkampf betreiben, also machte Verleger Ganske Ernst

BERLIN taz ■ Die Hamburger Zeitschrift Die Woche erscheint heute zum letzten Mal. Am Mittwoch gab der Jahreszeiten-Verlag den Beschäftigten die sofortige Einstellung des chronisch defizitären Blatts bekannt. Ein Relaunch in letzter Minute hatte die Entscheidung nicht mehr beeinflusst. Die Woche hatte zuletzt offiziell eine verkaufte Auflage von 136.000 Exemplaren gemeldet, darunter Sonderverkäufe an Fluglinien und Lesezirkel von 20 Prozent. Schätzungen der Abo-Auflage überschritten selten 20.000 Exemplare.

Jahreszeiten-Eigentümer Thomas Ganske sei nach dem Scheitern von Kooperations- oder Verkaufsgesprächen mit der Essener WAZ-Gruppe nicht mehr bereit gewesen, die Verluste des Blattes zu finanzieren, hieß es zur Erklärung. In den neun Jahren ihres Bestehens hat die Woche 40 Millionen Euro Verluste erwirtschaftet. Ganske verlegt Magazine wie unter anderem Petra, Für Sie oder den Feinschmecker. Zudem besitzt er den Buchverlag Hoffmann & Campe.

Laut Presseberichten wollte Bodo Hombach, jetzt WAZ-Geschäftsführer und Exkanzleramtschef von Gerhard Schröder, die linksliberale Woche übernehmen, um Schröder im Wahlkampf zu unterstützen. Damit habe er sich aber bei den WAZ-Eignern nicht durchsetzen können. DIETMAR BARTZ

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