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Ben Becker spielt ein bisserl mit dem Beatle

Becker/Lennon am Donnerstag, 21 Uhr, im Deutschen Theater

Im Krieg verlor der arme „Little Bobby“ die rechte Hand. Zum 39. Geburtstag bekommt er dann endlich eine Hakenhand geschenkt, doch – welch Dilemma – sie passt nur links. Und was tut Little Bobby? Haut sich auch noch die linke Hand ab, und siehe da, der Haken passt perfekt. All das entstammt John Lennons Feder, der diese und weitere bizarre Geschichten in leicht falschem Englisch, scheinbar völlig lax, niedergeschrieben hat. Da heißt es dann: „Anyway he jopped off his lest hand and it fitted like a glove.“ Ähnlich wie der falsch geschriebene Käfer als Bandname. Okay! Ein Multitalent eben. Wirklich witzig an dem 1964 erschienenen Prosa- und Gedichtband „In His Own Write“ sind eigentlich nur die Zeichnungen. Und wer hat dieses wundersame Büchlein wieder ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit gezerrt? Es ist Ben Becker, der Lennons Werk nun als musikalisch-szenische Lesung unter dem Namen „In His Own Poetry“ präsentiert. Dabei begleitet ihn seine Zero Tolerance Band mit Jacki Engelken an der Gitarre und Ulrik Spies an Schlagzeug und Keyboard. Die Idee zum Projekt, gibt Becker freimütig zu, kam aber nicht von ihm selbst. Vielmehr hat ihm die Berliner „Galerie auf Zeit“ den Vorschlag gemacht, und er fand es reizvoll, in Lennons Rolle zu schlüpfen. Becker nimmt sich dabei die Freiheit, die Texte zu zerschnippeln und wie eine Collage neu zusammenzusetzen. Schade nur, dass man dabei nicht auch Lennons Zeichnungen sehen kann. LH

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