: Scheintote stirbt im Kühlhaus
METTMANN dpa ■ Eine Rentnerin ist in Mettmann bei Düsseldorf irrtümlich für tot erklärt und in der Kühlkammer eines Friedhofs aufgebahrt worden. Dort sei die Frau dann vermutlich an Unterkühlung gestorben, bestätigte Staatsanwalt Ralf Meyer gestern Medienberichte. „Wir ermitteln gegen einen Notarzt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.“ Der Mitarbeiterin eines Seniorenheims hatte nachts „die blassfahle Gesichtsfarbe“ der 72-Jährigen alarmiert, die leblos in ihrem Bett lag. Deshalb verständigte die Pflegerin den Arzt, der wenig später den Tod der alten Dame bescheinigte. Mitarbeiter eines Bestattungsinstituts brachten die 72-Jährige dann zu einem Friedhof, wo sie in einer Kühlkammer abgelegt wurde. Als Angestellte des Friedhofs den Körper der Frau Stunden später in einen Sarg legen wollten, bemerkten sie, dass dieser noch warm war, und schalteten die Polizei ein. Ein anderer Arzt konnte die Frau nicht mehr retten und stellte schließlich den gültigen Totenschein für die 72-Jährige aus. „Wir prüfen nun, ob dem ersten Arzt ein strafbares Fehlverhalten vorzuwerfen ist“, sagte Staatsanwalt Meyer.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen