: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
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A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly
„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt. Regisseur Ron Howard versteht es bei seiner cleveren Inszenierung mit visuellen Kunstgriffen die Denkprozesse des Genies zu verdeutlichen und eine Balance zwischen Kopf und Herz herzustellen.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, CinemaxX, Passage BHV, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL
Alfie (Der Verführer lässt schön grüßen) Großbritannien 1966, R: Lewis Gilbert, D: Michael Caine, Shirley Winters / Originalfassung ohne Untertitel
„Die belanglose Geschichte eines kleinen Don Juan, den nach zahlreichen Abenteuern der moralische Katzenjammer packt. Komödie um Liebe, Ehebruch und Abtreibung, voller plumper Dialoge und mit einem moralinsauren Schluss versehen.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Amadeus (Director's Cut) USA 1984/2002, R: Milos Forman, D: Tom Hulce, F. Murray Abraham
„Endlich kehrt Milos Formans Glanzstück in einer um 20 Minuten verlängerten Fassung in die Kinos zurück. Noch immer ist der innere Kampf Salieris zwischen Verehrung und Missgunst für seinen jüngeren Kollegen elektrisierend. Die opulente Ausstattung, die gewitzten Dialoge und virtuose Schnitte tun ein Übriges, dass sich damals wie heute auch erklärte Kunstbanausen für das magnetisierende Meisterwerk begeistern.“ (film.de) Gondel
Asterix & Obelix: Mission Kleopatra Frankreich/Deutschland 2002, R: Alain Chabat, D: Gérard Depardieu, Christian Clavier
„Der Versuch, dem bieder abgefilmten Asterix-Comic durch aktuelle Anspielungen parodistische Relevanz zu verleihen, erschöpft sich in den üblichen TV-Comedy-Kalauern. So wirkt der bisher teuerste französische Film trotz allen Aufwands billiger als mancher Sandalen-B-Film.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Apollo BHV, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, Wall-Lichtspiele OL
Atlantis USA 2001, R: Gary Trousdale, Kirk Wise
„Bücherwurm Milo wird im Washington des Jahres 1914 als Mitglied einer U-Boot-Mission rekrutiert, die in den Tiefen des Ozeans nach der versunkene Fabelstadt Atlantis forscht. Ohne Disney-typische Elemente wie begleitende Songs oder putzige Sidekicks realisiert, ist der 40. abendfüllende Disney-Zeichentrickfilm ein imposant umgesetztes Actionadventure mit Fantasy- und New-Age-Touch über die Wandlung eines ungelenken Brillis zum mutigen Retter, das mit der gewohnten Ware des Hauses nur die tricktechnisch perfekte Umsetzung gemein hat.“ (Blickpunkt:Film) CineStar
B
Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück USA/Großbritannien 2001, R: Sharon Maguire, D: Renee Zellweger, Hugh Grant
„Unter Singles ist das Tagebuch der Bridget Jones Kult: Ein pummeliges neurotisches Wesen um die 30 kritzelt ein Jahr lang auf, was sie bewegt auf ihrer ständigen Jagd nach Mr. Perfect. Nur dass der Bestseller von Helen Fielding als US-Film viel von seinem schönen britischen Humor verliert.“ (tip) City
Bube, Dame, König, Gras Großbritannien 1998, R: Guy Ritchie, D: Jason Flemyng, Dexter Fletcher
„Es ist durchaus nicht nur ein Werbeversprechen, wenn man ,Look, Stock and Two Smoking Barrels' als die britische Antwort auf Tarantino bezeichnet, als Kombination aus der raffinierten Erzählweise von ,Pulp Fiction' und der Männerweltphantasie von ,Reservoir Dogs' (epd-film) City
C
Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp
„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. ,Chocolat' ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) City
Collateral Damage USA 2001, R: Andrew Davis, D: Arnold Schwarzenegger, Elias Koteas
„Die Schamfrist ist vorüber: Nach den Terroranschlägen vom 11. September hatte Hollywood das neueste Hau-drauf-und-Schluss-Werk mit Arnold Schwarzenegger hastig aus der Planung genommen - weil die rüstige Kampfmaschine diesmal ausgerechnet einen Feuerwehrmann spielt, dessen Frau und Kind bei einem Terroranschlag ums Leben kommen. Doch nun hält der Verleih die ,Zeit der Vergeltung' (Untertitel) für gekommen, und Schwarzenegger darf quasi im Alleingang aufräumen unter kolumbianischen Terroristen. Den Bösnickeln gesteht Regisseur Andrew Davis ('Auf der Flucht') zwar etwas mehr Persönlichkeit zu als im Hurrapatriotismus-Genre üblich - doch bis Schwarzenegger sie schließlich in die ewigen Jagdgründe schickt, hat der Zuschauer längst ermattet die Waffen gestreckt.“ (Der Spiegel) CinStar
D
Deep End USA 2001, R: Scott McGehee, D: Tilda Swinton, Goran Visnjic
„Ein Häuschen am See, drei Kinder, ein freundlicher Schwiegervater: Margaret Hall lebt nahe am Idyll. Aber als sie eines Morgens den toten Liebhaber ihres Sohnes am Strand findet, schliddert Margaret in die Katastrophe. Weil sie den eigenen Sohn für den Mörder hält, versenkt sie die Leiche. Problem gelöst, Familie gerettet: Erpresser taucht auf... Ein brillant gefilmter und atmosphärisch stimmig inszenierter Thriller nach einem Noir-Roman aus den 40er Jahren. Aber vor allem: eine Galavorstellung der Schauspielerin Tilda Swinton.“ (tip) Schauburg
Der dritte Mann Großbritannien 1949, R: Carol Reed, D: Joseph Cotton, Orson Welles
“Nach einem Stoff von Graham Greene, stark beeinflusst von seinem Star Orson Welles, inszenierte Carol Reed einen subtilen politischen Kriminalthriller, der durch die expressiv gefilmten Originalschauplätze im zertrümmerten Nachkriegs-Wien und Karas' weltberühmtes Zither-Thema eine unverwechelbare Stimmung erhielt.“ (Lexikon des internationalen Films) City
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Educating Rita (Rita will es endlich wissen) Großbritannien 1983, R: Lewis Gilbert, D: Michael Caine, Julie Waters / Originalfassung ohne Untertitel
„Komödie um eine junge Frau aus dem Arbeitermilieu, die von einem desillusionierten Professor an die Bildungsgüter der Literatur herangeführt wird: Sie lernt ihr Leben neu zu definieren. Zuweilen voller Tempo und brillant gespielt, jedoch oberflächlich und mit groben Klischees, so dass das Vergnügen an der komödiantischen Geschichte leidet. (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Entre Tinieblas (Das Kloster zum heiligen Wahnsinn) Spanien 1983, R: Pedro Almodóvar, D: Christina Sánchez, Marisa Paredes / Originalfassung mit englischen Untertiteln
"Wer ,Entre Tinieblas' gesehen hat, wird kaum mehr das Bild der heroinsüchtigen Mutter Oberin aus dem Kloster der ,gedemütigten Retterinnen' vergessen, die an ihrer unerfüllten Liebe zu der attraktiven Bolero-Sängerin Yolanda zerbricht. Genauso wie die neonfarbenen Sinneswahrnehmungen von Schwester Schmutzig, die im LSD-Rausch ihrem Sauberkeitswahn erliegt. Eine 100 % kitschig-triefende, profunde Abrechnung mit der katholichen Kirche, möchte man denken, aber Almodóvar sieht das anders: ,Ich bekämpfe die Religion nicht, ich bediente mich ihrer, um von rein menschlichen Gefühlen zu erzählen.'“ (Metropolis Kino Hamburg) Kino 46
F
Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz
„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, Casablanca OL
The Fast and the Furious USA 2001, R: Rob Cohen, D: Vin Diesel, Michelle Rodriquez
„Mit frisierten Autos veranstaltet L.A.s Multikulti-Jugend Rennen. Drumherum ist eine triviale Krimihandlung gelegt.“ (Der Spiegel) City
Feuer, Eis und Dosenbier Deutschland 2001, R: Mathias Dinter, D: Axel Stein, Herbert Fux
„Diese dümmliche und brachial-pubertäre Skihasen-Klamotte entwickelt sich gegen Ende zur kalkuliert trashigen Bond-Parodie á la Austin Powers, die aber kaum spannender und witziger ist als eine Abfahrt auf dem Idiotenhügel.“ (tip) CineStar, CinemaxX OL
From Hell USA 2001, R: Albert & Allen Hughes, D: Johnny Depp, Heather Graham
„Wer war Jack the Ripper? Diese Frage beschäftigt Kriminalisten seit über 100 Jahren. Basierend auf einem Comic von Allan Moore präsentierten die Zwillingsbrüder Allen und Albert Hughes ihre eigene Interpretation der Legende. Wunderbar düster und intensiv setzten sie dabei die englische Hauptstadt in Szene. Die grauenvollen Morde zeigen sie in blutig schockierenden Bildern. Mittendrin der ,Sleepy Hollow'-erprobte Johnnny Depp als junger, zweifelnder Held, der erneut durch seine beeindruckend fesselnde Spielweise überzeugt. Ein optisch wie inhaltlich schaurig brillantes Filmerlebnis, das die Nerven seiner Zuschauer nachhaltig strapaziert.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Apollo BHV, CinemaxX OL
G
Get Carter Großbritannien 1971, R: Mike Hodges, D: Michael Caine, John Osborne / Originalfassung mit Untertiteln
Mit dieser Rolle identifiziert man Michael Caine auch heute noch in Großbritannien: Der coole, zynische und gewissenlose Gangster Jack Carter reist in seine Heimatstadt Newcastle zur Beerdigung seines Bruders und räumt die lokale Unterwelt bald gründlich auf, weil er dessen Tod rächen will. Nicht nur der Plot erinnert an den tiefschwarzen Avantgarde-Thriller ,Point Blank', den der Brite John Boorman 1967 mit Lee Marvin in Hollywod drehte: beide Filme sind inhatlich und stilistisch ähnlich kompromisslos, vital und ohne moralisches Zentrum. Carter ist genauso boshaft, und brutal wie die Schläger, Zuhälter und Gangsterbosse, die er nacheinander einsackt. Das Publikum ist auf seiner Seite, weil er cool, gewitzt und schlagkräftig ist, aber ganz wohl ist uns dabei nicht, und mit dieser Ambivalenz des Zuschauers arbeitete der Regisseur Mike Hodges (der danach auf das Niveau von „Flash Gordon“ absank) sehr geschickt. (hip) Kino 46
The Glass House USA 2001, R: Daniel Sackheim, D: Leelee Sobieski, Stefan Skarsgärd / Originalfassung ohne Untertitel
„Konkurrenzlos ist das Haus, ein Wunderwerk aus Glas und Stahl hoch über den Klippen von Malibu gelegen. Aber gegen die Vorhersehbarkeit des Thriller-Drehbuchs haben selbst die versierten Darsteller keine Chance - nur wer damit zufrieden ist, anderthalb Stunden lang ein tolles Gebäude zu bestaunen, wird hier auf seine Kosten kommen.“ (tip) City
Greenfingers Großbritannien/USA 2002, R: Joel Hershman, D: Clive Owen, Helen Mirren
„Charmante, im Revier von ,Grasgeflüster' wildernde Komödie über harte Jungs, die im Knast zu leidenschaftlichen Gärtnern werden. Inspiriert von britischen Erfolgskomödien, die sozialen Touch mit leiser Komik verbinden, ist der zweite Spielfilm Joel Hershmans eine märchenhafte Variante dieser Vorbilder. ,Greenfingers' ist sympathisch, aber auch harmlos und glatt. Belebendes Unkraut wird sowohl in Figuren als auch Dialogen etwas vermisst.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio
H
Harry Potter und der Stein der Weisen USA 2001, R: Chris Columbus, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson
„Dies ist ein heißblütiger Abenteuerfilm, tropfend von Atmosphäre, prall gefüllt mit dem Grausigen und dem Glanzvollen und überraschend treu dem Buch gegenüber. Vieles hätte schief gehen können, doch alles ging gut: Der Film von Chris Columbus ist ein hinreißender Klassiker, der einer Geschichte gerecht wird, die eine wirkliche Herausforderung war. Der Roman von J. K. Rowling ist muskulös und voller Leben, und es bestand die große Gefahr, dass der Film alles zu nett und gemütlich glattbügeln würde. Tut er aber nicht! Wie ein ,Indiana Jones' für ein jüngeres Publikum, erzählt er ein tolles Märchen voller phantastischer Abenteuer, wo bunte und exzentrische Charaktere sich abwechseln mit erschreckenden Gefahren wie einem dreiköpfigen Hund, einer Grube voller sich windender Ranken und einem zweigesichtigen Unsterblichen, der das Blut von Einhörnern trinkt. Schaurig, ja, aber nicht zu schaurig – gerade schaurig genug.“ (Roger Ebert)
CinemaxX, CineStar, City, CinemaxX OL
Heaven Deutschland 2002, R: Tom Tykwer, D: Cate Blanchett, Giovanni Ribisi
„Philippa legt eine Bombe und vier Menschen sterben. Der Rauschgiftdealer, dem der Anschlag galt, bleibt unverletzt. Beim Verhör verliebt sich der Carabinieri Filippo in die Mörderin. Er hilft, den Verbrecher zu töten, und begibt sich mit ihr auf eine aussichtslose Flucht. Tom Tykwers Film geht auf ein unrealisiertes Drehbuch von Krzysztof Kieslowski zurück. „Heaven“ ist ein konzentriert erzählter Film, der ohne jede Effekthascherei auskommt.“ (tip) Filmstudio, Wall-Lichtspiele OL Heidi Schweiz, Frankreich 2001, R: Markus Imboden, D: Cornelia Gröschel, Marianne Denicourt
„Von Johanna Spyris Roman gibt es bereits zwölf Kinofassungen. Regisseur Markus Imboden ('Frau Rettich, die Czerni und ich') hat den Stoff modernisiert. So ist Klaras Handicap nicht der Rollstuhl, sondern die karrieresüchtige Mama, Heidi selbst wird per Blitzschlag zur Waise. Das kommt so holzschnittartig daher, wie fast das gesamte Spiel des Ensembles.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX
Der Herr der Ringe - Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen
„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet. Inszeniert von Peter Jackson mit dem anmutigen Erfindungsreichtum, den man sich nach dessen ,Heavenly Creatures' erhoffen durfte, ist die ,Mittelerde' dieser Gefährten vibrierend lebendig. ,The Lord of the Rings' zeigt, welche Magie das Kino schaffen kann, wenn inspirierte Gefährten am Werke sind - und dabei mit unbegrenzt vielen Kesseln voller Gold arbeiten können.“ (Entertainment Weekly) CinemaxX, CineStar, City, CinemaxX OL
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Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge
„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen und Tiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred und sein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL
Innocence - Erste Liebe, zweite Chance Australien 2000, R: Paul Cox, D: Julia Blake, Charles Tingweil
„Greis und Greisin entdecken in diesem kleinen Film des großen australischen Regisseurs Paul Cox ihre vor 50 Jahren eingeschlafene große Liebe neu und versuchen, sie trotz Ehemann und Zeichen der Zeit wieder zu beleben. Die Grandparents-in-Love sind so charmant wie überzeugend, die Rückblicke der Protagonisten flirren vor niedlich-sentimentaler Nachkriegs-Romantik, aber die künstlichen Dialoge und der Seniorenheim-Rhythmus des Films irritieren doch ein wenig.“ (tip) Cinema
The Ipcress file (Ipcress - Streng geheim) Großbritannien 1965, R: Sidney J. Furie, D: Michael Caine, Nigel Green / Originalfassung ohne Untertitel
Dies war in den 60ern die smarte, coole Alternative zu den Bond-Filmen. Dessen Produzent Harry Saltzman machte 1965 neben ,Thunderball' auch den Agentenfilm ,The Ipcress file', basierend auf einem Roman von Len Deigthon. Dabei waren die Bondhandwerker John Barry (Musik) und Ken Adam (Produktionsdesign), der Held sollte aber etwas realistischer gezeichnet werden als der Superagent Bond. Michael Caine hatte mit der Rolle des aufstrebenden Cockney Palmer mit viel ruppig proletarischem Charme seinen Durchbruch. Mit dicker Hornbrille und blondem Löckchen auf der Stirn war er damals mindestens so begehrt wie heute Brad Pitt. Bei seinem Harry Palmer, über den noch zwei weitere Filme gedreht wurden, war das Gehirn gefährlicher als die Fäuste, und als sein schlimmster Feind entpuppte sich die Bürokratie des Geheimdienstes mit ihren Bergen von Formularen. (hip) Kino 46
The Italian Job (Charlie staubt Millionen ab) Großbritannien 1968, R: Peter Collinson, D: Michael Caine, Noel Coward / Originalfassung ohne Untertitel
„Ein strafentlassener englischer Bankräuber führt nach Plänen eines von der Mafia umgebrachten Gaunerstrategen in Turin einen Goldraub aus, bei dem die ganze Stadt Kopf steht, als das Verkehrszentrum lahmgelegt wird. Unterhaltsame, anspielungsreiche Kriminalsatire.“ (Lexion des internationalen Films) Kino 46
Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler
Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ,Chocolat', sondern der fünfte Dogmafilm ,Italiensk for Begyndere'. Beide liefen im Wettbewerb und ,Italienisch...' wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfig es fertig bringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) Atlantis, Casablanca OL / Atlantis auch in der Originalfassung mit Untertiteln
J
Jalla! Jalla! Schweden 2000, R: Josef Fares, D: Fares Fares, Torkel Petersson
„Als wären die unzähligen Hundehaufen und versifften Ententeiche im städtischen Grün nicht schon schlimm genug, wartet auf zwei befreundete Gärtner noch ganz anderes: Mans kämpft mit Potenzproblemen und Roro mit seiner vom Heiratswahn befallenen libanesischen Sippe, die ihn mit einer Unbekannten verkuppeln will. Doch Roro ist bereits verliebt - in Lisa. Hoffnungslos? Aber nein. Ein frisches Spielfilmdebüt des 24-jährigen Libanesen Josef Fares, herrlich komisch und unverkrampft.“ (tip) Filmstudio
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Kiss of the Dragon USA 2001, R: Chris Nahon, D: Jet Li, Bridget Fonda
„Ein Mord, ein tatverdächtiger Cop und jede Menge Schläge: Der chinesische Kampfartist Jet Li prügelt sich durch Paris, um eine Verschwörung im französischen Polizeiapparat zu enttarnen. Leider kommt dieses bewährte Spannungsmuster dem dümmlichen, brutalen und unverhohlen zynischen Film kaum zugute.“ (Cinema) City
Der kleine Eisbär Deutschland 2001, R: Piet de Rycker, Graf Thilo Rothkirch
„Nachdem Eisbär Lars seine ersten herzigen Abenteuer in der ,Sendung mit der Maus' überstanden hat, wagt er jetzt einen Ausflug auf die Leinwand. Über zwei Jahre haben 200 Zeichner an dem bislang aufwändigsten deutschen Zeichentrickfilm gebastelt. ,Der kleine Eisbär' Lars kann sich sehen lassen! Bunte Bilderflut mit wichtigen Botschaften von Freundschaft und Andersdenken - für Kinder. Erwachsene dürften von der überdosierten Süße allerdings Karies bekommen.“ (Cinema) Kino 46, CinemaxX, CinemaxX OL
Der kleine Maulwurf CSSR 1983, R: Zdenek Miler
R: Zeichentrickfilme über den kleinen tschechischen Verwandten der kleinen Maus, die ebenso simpel, naiv und deshalb herzerwärmend sind. (hip) Schauburg
Knallharte Jungs Deutschland 2002, R: Granz Henman, D: Tobias Schenke, Axel Stein
„Wie schon im ersten Teil ,Harte Jungs' geht's auch hier nur um eins, den hektischen Austausch von Körperflüssigkeiten zwischen pubertierenden Teenies - und das Ergebnis ist so bescheuert, wie es klingt. Hart, knallhart, knallblöd!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage BHV, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL
L
Last Orders Großbritannien 2001, R: Fred Schepisi, D: Michael Caine, Bob Hoskins, Hellen Mirren / Originalfassung ohne Untertitel
„Zu viele Filme über den Tod konzentrieren sich auf die Trauer, und in zu wenigen wird gelacht. Aber auf gelungenen Beerdigungen entsteht auch immer ein Bedürfnis danach, sich an die guten Zeiten zu erinnern. ,Last Orders', Fred Schepisis neuer Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Graham Swift basiert, zeigt diese verschiedenen Stadien des Trauerns und Feierns. Er handelt von vier alten Freunden, die auf einer Ebene einfach nur regelmäßig in einem Londoner Pub zusammen ihr Bier getrunken haben, sich dabei aber auf einer anderen Ebene so nahe gekommen sind, wie dies unter Freunden nur möglich ist. Jetzt ist der Rätselhafteste und Problematischste unter ihnen gestorben, und die drei Übriggebliebenen versammeln sich in einem Pub mit seinem Sohn und seiner Urne und machen sich auf die Reise nach Margate, um seine Asche dort zu verstreuen.“ (Roger Ebert) Kino 46
Das Leben des Brian Großbritannien 1979, R: Terry Jones, D: Die Monty-Python-Bande
„Die Pythons erzählen die Geschichte von einem versehentlich auserkorenen Heiland: Die heiligen drei Könige habe sich in der Hausnummer geirrt, und der arme Brian muss die ganze christliche Heilsgeschichte als eine Ansammlung von respektlosen Sketchen durchleiden.“ (hip) City
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The Man Who Wasn't There USA 2001, R: Joel Coen, D: Bily Bob Thornton, Frances McDormand
„Bizarre Figuren gehören bei Joel und Ethan Coen zum Standardrepertoire. Wie sie hier die Karikatur eines Durchschnittsamerikaners mit der typischen Dramaturgie des ,schwarzen Serie'-Hollywoods kreuzen, beweist erneut, wie virtuos die Brüder mit dem Genrekino umzugehen verstehen.“ (TV-Spielfilm) City
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien' genauso wie ,Strange Days': Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City
Mexican - eine heiße Liebe USA 2001, R: Gore Verbinski, D: Julia Roberts, Brad Pitt
Gore Verbinskis verwegene Gangsterposse irrt zwar aufgekratzt, doch ziemlich ziellos durch die komplizierten Ereignisse, die sich um eine fluchbeladene Knarre und ein ebenso verkrachtes wie schmerzlich getrenntes Liebespaar ranken.“ (Der Spiegel) City
Mondscheintarif Deutschland 2001, R: Ralf Huettner, D: Gruschenka Stevens, Jasmin Tabatabai
"Beziehungskomödie der schlimmsten Sorte mit klischeehaften Figuren, die immer wieder eine Frage variiert (ruft er sie an?) und weder originelle noch amüsante oder gar neue Antworten findet.“ (filmdienst) City
Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman
„Neuster Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-)Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Passage BHV
Moulin Rouge USA/Australien 2001, R: Baz Luhrman, D: Nicole Kidman, Ewan McGregor
„Die romanhafte Geschichte vom armen Schriftsteller, der sich in eine attraktive Kurtisane verliebt, wird in den Pariser Vergnügungstempel ,Moulin Rouge' zur Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts verlegt. Die filmische Opulenz und Virtuosität werden auf Dauer durch allzu großes Vertrauen auf die emotionale Überzeugungskraft der tragischen Liebesgeschichte beeinträchtigt.“ (filmdienst) City, auch Originalfassung ohne Untertitel
Mulholland Drive USA/Frankreich 2001, R: David Lynch, D: Naomi Watts, Laura Elena Harring
„David Lynch hat seine Karriere lang auf ,Mulholland Drive' hingearbeitet, und nun, da er dort angekommen ist, verzeihe ich ihm ,Wild at Heart' und sogar ,Lost Highway'. Zu guter letzt explodiert das Experiment nicht mehr in den Reagenzgläsern. Der Film ist eine surrealistische Traumlandschaft in Form eines Film Noir aus Hollywood, und je weniger Sinn er macht, desto weniger können wir aufhören, hinzusehen. Er erzählt die Geschichte von ... nun, es gibt keinen Weg, diesen Satz zu beenden. Es gibt zwei Charaktere namens Betty und Rita, denen der Film durch mysteriöse Erzählschleifen folgt, aber zum Ende des Film sind wir nicht einmal mehr sicher, ob sie verschiedene Filmfiguren sind. Der Film wirkt hypnotisch; wir werden mitgetrieben, als würde eins zum anderen führen – aber nichts führt irgendwohin, und dies sogar bevor die Charaktere beginnen sich aufzulösen und neu zusammenzusetzen wie in einem Kaleidoskop gefangenes Fleisch. ,Mulholland Drive' ist nicht wie ,Memento', bei dem man hoffen kann, das Rätsel zu lösen, wenn man nur aufmerksam genug hinsieht. Hier gibt es keine Erklärung. Vielleicht gibt es nicht einmal ein Rätsel.“ (Roger Ebert) Atlantis
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Natürlich Blond! USA 2001, R: Robert Luektic, R: Reese Witherspoon, Luke Wilson
„Natürlich blond sein ist kein Zuckerschlecken. Elle Woods gilt als unterbelichtet und überkandidelt. Statt sich die Haare zu färben, stöckelt Elle nach Harvard und bringt den Rechtsgelehrten bei, dass auch die Wahrheit Schminke braucht. In den USA war die Komödie einer der Überraschungs-Hits des Sommers.“ (Der Spiegel) City, Cinema im Bahnhof BHV
Neues von uns Kindern von Bullerbü Schweden 1987, R: Lasse Halström, D: Linda Bergström
„Weitere Geschichten um die Mädchen und Jungen im schwedischen Dorf Bullerbü, entstanden nach den Erinnerungen von Astrid Lindgren. Eine bezaubernde und liebenswerte Beschwörung bedrohter Qualitäten des Kindseins, die einen sinnlichen Eindruck von Glücksmomenten und möglichem Miteinander vermitteln.“ (Lexikon des internationalen Films) Filmstudio
Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: Juliane Köhler, Merab Ninidze, Matthias Habich
„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der Verlust von Heimat und Verwandten bedroht die Beziehung des Paares, das sich voneinander entfremdet und erst nach Kriegsende wieder zueinander findet. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung. Dank hervorragender Schauspieler beschreibt er die Jahre der Emigration anteilnehmend und ohne sentimentale Anklänge.“ (filmdienst) CinemaxX, Casablanca OL
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Ocean's Eleven USA 2001, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt
„Klassische Pianisten klimpern manchmal einen Ragtime in die Tasten, nur so zum Spaß. Dies macht Steven Soderbergh in ,Ocean's Eleven'. Dieser ist ein Genre-Film wie von der Stange, das Remake des Frank-Sinatra-Films ,Frankie und seine Spießgesellen', und Soderbergh, der sonst höher zielt, machte ihn aus einer Laune heraus. Als ,Heist-Movie' ist ,Ocean's Eleven' nicht unbedingt erstklassig. Es gibt raffiniertere Einbruchspläne, vor kurzem erst in ,The Score', aber dies ist ja auch kein spannender Film, sondern ein cooler. Clooney und Roberts streben die Eleganz von Stars wie Cary Grant und Ingrid Bergman an. Mir hat der Film Spaß gemacht. Er hat mich nicht begeistert, doch als Fingerübung mochte ich ihn, aber nun ist es Zeit für Soderbergh, zurück an die Arbeit zu gehen.“ (Roger Ebert) CinemaxX, CineStar, City
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Der Pakt der Wölfe Frankreich 2001 R: Christophe Gans, D: Samuel Le Bihan, Mark Dacascos
„Der smarte Haudegen Chevalier de Fronsac soll im Auftrag des Königs eine mythische Bestie jagen... Wie ein Sonnengott herrscht Amerika über das Action- und Horrorkino. Jetzt stürmt ein französischer Werwolf Hollywoods Bastille. ,Das klappt nie!' heulten Skeptiker unisono. Die Nörgler zogen längst den Schwanz ein. Allein fünf Millionen Franzosen erlagen dem soghaften Mix aus Action, Horror, Liebes-, Verschwörungs- und Kostümdrama. Auch wenn ,Der Pakt der Wölfe' 1765 spielt, die wilde Jagd ist wahrlich nicht von gestern.“ (cinema) CinemaxX, CineStar, Aladin BHV, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL
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Resident Evil Großbritannien/Deutschland 2002, R: Paul Anderson, D: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Heike Makatsch
„Im geheimen, unterirdischen Forschungslabor der Umbrella-Company wird ein tödlicher Virus freigesetzt. Schlagartig infiziert er die gesamte Belegschaft und verwandelt sie in seelenlose Monster. Mit Mädchenmacht auf Zombiejagd! Egal, ob auf der guten oder der bösen Seite. Hier haben eindeutig die Frauen das Sagen. Eine unbedarfte Milla Jovovich kämpft Seite an Seite mit der stark unterkühlten, ,Girlfight'-erprobten Michelle Rodriguez gegen Zombinen wie Heike Makatsch und weibliche Computer. Aber die Schockelemente sind einfach zu plump, die Special Effects zu offensichtlich an Klassiker wie ,Cube' angelehnt und die Sprüche zu platt. ,Resident Evil' reiht sich somit nahtlos in die endlose Schlange missglückter Videospiel-Umsetzungen ein.“ (film.de) CimemaxX, CineStar, Aladin BHV, CinemaxX OL
Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston
Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas' dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks' Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder: Chas war mit 15 ein Immobilienmogul, Margot schrieb mit 12 erfolgreiche Theaterstücke, Richie war jüngster Tennis-Champion aller Zeiten. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. Nun will Vater Royal mit allen Tricks wieder an den Busen der Familie, doch den hat Mamma Anjelica Huston, die hier ähnlich matriarchisch herrscht wie schon über die ,Adams Family'. ,Die Royal Tenenbaums' ist eine melancholische Komödie, bei der man nie genau weiß, was man von den Filmfiguren halten soll. Sie sind einerseits hochneurotische Witzfiguren, aber andererseits werden ihre Persönlicheiten doch so komplex gezeichnet, dass man sie trotz aller Macken ernstnehmen und mögen muss. ,Die Royal Tenenbaums' ist ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) Cinema, CinemaxX, Casablanca OL
Rush Hour 2 USA 2001, R: Brett Ratner, D: Jackie Chan, Chris Tucker
„Selbstgenügsame Fortsetzung des weltweiten Kassenerfolgs von 1998: Jackie Chan und Chris Tucker prügeln und sprüchklopfen sich in einer nahezu handlungsfreien Nummernrevue durch Hongkong und Las Vegas.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL / CinemaxX auch in der Originalfassung ohne Untertitel
S
Das Sams Deutschland 2001, R: Ben Verbong, D: Christine Ursprunch, Ulrich Noethen
„Herr Taschenbier duckt sich durchs Leben, bis ihm eines Samstags das Sams begegnet und seinen Alltag durcheinanderwirbelt: mit frechen Sprüchen, Streichen und Wünschen, die das Fantasiewesen zu erfüllen verspricht. Die Erstverfilmung der beliebten Kinderbücher Paul Maars ist ein dem magischen kindlichen Weltbild sensibel angepasster Familienfilm, der den Kindern durch seine unangepasste Titelfigur, den frechen Ton und die sparsam dosierte Situationskomik gefallen dürfte.“ (Blickpunkt:Film) CineStar, City
Schwer verliebt USA 2001, R: Bobby & Peter Farrelly. D: Gwyneth Paltrow, Jack Black
„Als der oberflächliche Hal von einem Selbsthilfeguru hypnotisiert wird, nur noch die innere Schönheit von Frauen wahrzunehmen, verliebt er sich in die 150 Kilo schwere Rosemary, die er als gertenschlanke Schönheit wahrnimmt. Die schwergewichtige Love Story der Farrelly-Brüder geizt zwar nicht mit teils hartgesottenen Dickenwitzen, wartet aber auch mit einer erstaunlichen Sensibilität auf, und Gwyneth Paltrow darf ähnlich viel Charme versprühen wie Cameron Diaz in dem Farrelly-Hit ,Verrückt nach Mary'.“ (Blickpunkt:Film)CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, Apollo BHV
666 - Traue keinem mit dem du schläfst Deutschland 2001, R: Rainer Matsutani, D: Jan Josef Liefers, Armin Rhode
„Auch ein enormes Promiaufgebot rettet den Film nicht: Claudia Schiffer, Boris Becker, Verona Feldbusch, Heiner Lauterbach, Iris Berben und Henry Maske spielen sich selbst. Das machen sie so gut, wie es eben geht. Die Handlung ist eine plumpe Goethe-Paraphrase: Mephisto (Armin Rhode) trifft Faust (Jan Josef Liefers), ihr Deal lautet: Frau gegen Seele. Der Teufel ist aber schwul und verliebt sich in seinen Klienten. Das ist aber nicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, sondern der Vorwand für eine ebenso hektische wie plumpe Verwechslungskomödie.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Apollo BHV
Der Sinn des Lebens Großbritannien 1982, R: Terry Jones, D: Die Monty-Python-Bande
„Episodenfilm von und mit der britischen Komikertruppe ,Monty Python', die den Sinn des Lebens von der Wiege bis zur Bahre, in allen Lebenslagen und in allen Gesellschaftsschichten aufzuspüren versucht. Ein ebenso intelligenter wie infantiler Humor, der sich mit Vorliebe heiligen Kühen widmet und stellenweise in Tabuverletzung und Zerstörungswut ausartet.“ (Lexikon des internationalen Films) City
Spy Game USA 2001, R: Tony Scott, D: Robert Redford, Brad Pitt
,Spy Game - Der finale Countdown' schildert eine Männerfreundschaft über 16 Jahre. Robert Redford spielt einen CIA-Agenten, der gegen Ende des Vietnam-Kriegs in einem jungen Mann (Brad Pitt) sein jugendliches Ebenbild findet. Regisseur Tony Scott inszeniert das Gipfeltreffen seiner blonden Stars als eine Sightseeing-Tour-de-force, die von Berlin über Beirut nach China führt. Doch eine verschachtelte Dramaturgie, die den Zuschauer ständig in lang vergangene Kriege katapultiert und seinen beiden Helden kein gemeinsames Finale gönnt, bremst den Film immer wieder, bevor er richtig in Schwung kommt.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Aladin BHV, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL
T
Taking Sides - Der Fall Furtwängler Deutschland 2001, R: István Szabó, D: Stellan Skaarsgöärd, Harvey Keitel
,Taking Sides' ist ein fulminant gelungener Versuch des Oscar-Preisträgers István Szabó ('Mephisto'), die NS-Verstrickungen des begnadeten Dirigenten Wilhelm Furtwängler auch für eingefleischte Antifaschisten plausibel zu machen. Im zerbombten Berlin verfolgt US-Major Steve Arnold (Harvey Keitel) Hitlers ,Bandleader Furtwängler (Stellan Skarsgärd) wie ein berserkerhafter Entnazifikator. Doch am Ende siegt Beethoven über den Banausen in Uniform.“ (Der Spiegel) Schauburg
Training Day USA 2001, R: Antoine Fuqua, D: Denzel Washington, Ethan Hawke
„'Training Day' zeigt einen Tag im Leben zweier Drogenermittler in den Straßen von L.A.. Regisseur Antoine Fuqua verwendt die üblichen Zutaten wie Gewalt, Drogen und Ghetto-Attitüden und lässt Rapstars wie Dr. Dre und Snoop Dogg in schillernden Nebenrollen auftreten.“ (Der Spiegel) City
Trembling before G-D USA/Israel 2001, R: Sandi Simcha DuBowski / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Film zeigt eindrücklich die Situation von Schwulen und Lesben, die im unauflösbaren Konflikt mt ihrer sexuellen und religiösen Identität als orthodoxe Juden leben müssen. Der Regisseur hat, mit überwiegend versteckter Kamera, in modernen Metropolen wie Jerusalem, San Francisco und London Interviews geführt.“ (Kommunalkino) City
U
Unterwegs in die nächste Dimension Deutschland 2001, R: Clemens Kuby
"Sechs Filmberichte über Schamanen in Asien, Russland und Südamerika, die angeblich sogar Krebs oder Aids heilen können. Hinterfragt oder analysiert werden ihre Fähigkeiten nicht, Verständnis für ihre spirituelle Welt wird ebenso wenig vermittelt - es bleibt dem Zuschauer überlassen, was er davon hält.“ (tip) Cinema
W
Was nicht passt, wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorwarth, D: Ralf Richter, Willi Thomczyk
„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmel gibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Kellerverschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwinden soll: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Allet easy! Doch dann steht plötzlich doppelter Ärger an: Ihr Boss steht vor der Pleite, und Horsts Tochter Astrid verliebt sich ausgerechnet in einen schnöseligen Architekturstudenten. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwaths Erfolg ,Bang Boom Bang': Statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL
Was tun, wenn's brennt? Deutschland 2001, R: GeorgSchnitzler, D: Till Schweiger, Klaus Löwitsch
„Versprengte Berliner Ex-Hausbesetzer finden nach 13 Jahren wieder zusammen und entdecken aufs Neue, wie lustig Widerstand sein kann. Rebellenattitüde mit Til Schweiger (als Anarcho) und flottem Jeansreklame-Rock. Vom Produzenten-Erfolgsduo Claussen & Wöbke ('Crazy', ,Anatomie').“ (Der Spiegel) Filmstudio
Weil es Dich gibt USA 2001, R: Peter Chelsom, D: John Cussack, Kate Beckinsale
„Bei zwei jungen Menschen springt im vorweihnachtlichen New York der Funke über, aber sie überlassen es dem Schicksal, ob sie sich jemals wiedersehen werden. Die leichtgewichtige Story orientiert sich an Vorbildern der klassischen romantischen Komödie, kommt aber nicht ohne Wiederholungen und Längen über die Runden.“ (filmdienst) City
Weißer Brunnen - Akkuyu Deutschland/Türkei 2001, R: Orhan Calisir, Michael Enger
„Die türkische Regierung will an der Südküste der Türkei ein Atomkraftwerk bauen. In 25 km Entfernung vom Standort verläuft eine aktive Bruchlinie der Erdkruste. Das AKW-Bauvorhaben veränderte das Leben der Menschen im Dorf Büyükeceli gravierend. Aus dem Nichts entstand eine Anti-Atom-Bewegung, die 25 Jahre Widerstand gegen die Atomlobby leisten sollte. Der mit Unterstützung des Filmbüros Bremen realisierte Film erzählt von diesem Widerstand und vom Alltagsleben in einem südanatolischen Dorf.“ (Kommunalkino) Cinema (Mo. in der deutschen und Di. in der türkischen Fassung)
Z
Der Zauberberg Deutschland/Frankreich/Italien 1981, R: Hans Werner Geißendörfer, D: Christoph Eichhorn, Rod Steiger, Hans Christian Blech
„Leiden und Erfahrungen eines jungen Hamburger Bürgersohns, der bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs sieben Jahre lang in einem Schweizer Luxussanatorium für Lungenkranke ein inselhaftes Dasein führt und durch einen literarischen Freimaurer und einen revolutionären Jesuiten enzyklopädische Unterweisung erhält. Aufwändige Verfilmung des Entwicklungsromans von Thomas Mann. Geißendörfers Bearbeitung der gedankenreichen, aber handlungsarmen Geschichte vermeidet weitgehend den statuarischen Ernst gängiger Literaturverfilmungen, ohne jedoch die Vorlage zum unseriösen Spektakel zu vereinfachen.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis, Gondel, Casablanca OL
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