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Schönsaniert

■ Kulturausschuss tagte: Konflikt um die Kammerspiele noch nicht beigelegt

„Beurteilen Sie den Bau doch, wenn er fertig ist. Ich sage Ihnen, das Haus wird mit jedem Tag schöner.“ Kammerspiel-Erbpächter und -sanierer Jürgen Hunke war sich in der Kulturausschuss-Sitzung am Dienstag Abend keiner Schuld bewusst. „Über Geschmack kann man nicht streiten“, fügte er an, und im Übrigen gebe ja er das Geld.

Der Logensaal-Boden erstrahle in Krematoriums-Schwarz – ausgerechnet „dort, wo sich Juden 1942 sammelten, bevor sie zur anschließenden Deportation zur Moorweide gebracht wurden“, konterte Intendant Ulricht Waller, der auf die jüdische Geschichte des Hauses verwies.

Verluste im Wert von 200.000 Euro seien zudem durch den Umbau bei laufenden Spielbetrieb entstanden, klagte er, „eine Summe, für die mir keiner bürgt“. Muss auch keiner, denn leider hat Waller seinerzeit selbst unterschrieben, dass er für Umbau-bedingte Ausfälle keine Schadenersatzansprüche stellen werde. „Ich habe die seit 1995 vorliegenden Pläne irgendwann nicht mehr ernst genomen, weil der Umbau immer wieder verschoben wurde“, räumte Waller ein. „Das war sicher naiv von mir.“ Jedenfalls könne er, dessen Vertrag im Sommer 2003 ausläuft, unter diesen Umständen – „überall wachsen mir Spiegel entgegen“ – auf Dauer nicht konzentriert arbeiten.

Jedoch – eine Auflösung des Theaters will niemand: „Angesichts des guten Programms sind die 932.000 Euro Subventionen jährlich auch künftig gut angelegt“, so Kulturausschuss-Vorsitzender Willfried Maier (GAL).

Bleibt die Frage, wie Waller „die ökonomische Situation hier überleben“ kann – ein Thema, das in einem Gespräch am 11. April mit Kultursenatorin Dana Horakova erörtert werden soll. Die im Übrigen ihrer Hoffnung Ausdruck verlieh, durch weitere Gespräche zwischen den Konfliktparteien vermitteln zu können. ps

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