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Treibjagd auf Blair

Britisches Unterhaus gegen Fuchsjagd, Oberhaus dafür

DUBLIN taz ■ Das britische Unterhaus stimmte am Montagabend mit deutlicher Mehrheit dafür, Treibjagden auf Füchse zu verbieten. Doch das Oberhaus hat sich am Dienstagabend für den „Sport“ entschieden, der zum englischen Adel gehört wie die Pfefferminzsauce zum englischen Lamm. Nun kommt es auf Premierminister Tony Blair an.

Die Unterhausabgeordneten wiesen einen Kompromissvorschlag zurück, wonach die Fuchsjagd durch ein Lizenzsystem geregelt werden sollte. Blair befürwortet diesen Kompromiss, sagte sein Sprecher, auch wenn er am Montag für ein generelles Verbot gestimmt habe. Da die Lords und Ladies im Oberhaus mit einer Mehrheit von 366 zu 59 für den Kompromissvorschlag votierten, könnte Blair das zum Anlass nehmen, ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden und auf die Möglichkeit zu verzichten, durch ein erneutes Unterhausvotum das generelle Verbot durchzusetzen.

In diesem Fall muss der Premierminister mit einer Parteirevolte rechnen. Gordon Prentice, Labour-Abgeordneter aus Pendle, sagte, Blairs symbolische Stimme für ein Jagdverbot fördere den allgemeinen Zynismus gegenüber der Politik. Labour-Veteran Gerald Kaufman warnte: „Jemand, der so krankhaft loyal ist wie ich, rebelliert ganz gehörig, wenn er denn mal rebelliert.“ Und der frühere Sportminister Tony Banks sagte, „lizensiertes Töten“ sei keine Lösung.

Doch darauf wird es hinauslaufen, wenn die Regierung Ende dieser Woche ihren Gesetzesvorschlag vorlegt. Blairs Pressesprecher deutete an, dass die Fuchsjagd lizenziert, aber Treibjagden auf Hasen und Hirsche verboten werden könnten. Er sagte: „Wir können mit diesem Thema auf eine Art umgehen, die die verschiedenen Meinungen berücksichtigt.“ Genau das sei unmöglich, sagt Tony Banks: „Am Ende gewinnt eine Seite, und die andere verliert. Sollten wir verlieren, werden wir das nicht stillschweigend hinnehmen.“

RALF SOTSCHECK

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