was macht eigentlich ...Christoph Stölzl?

Brücken bauen

Man kann es sich ja lebhaft vorstellen. Frank Steffel, gescheiterter CDU-Spitzenkandidat, und der designierte CDU-Chef Christoph Stölzl helfen sich gegenseitig. Gemeinsam sitzen sie auf Steffels Traumterrasse und die beste aller Ehefrauen serviert Molle. Stölzl sei nämlich gar „kein Gegenpol“ zu Frank Steffel, sagte Stölzl. Steffel habe das große Verdienst, die CDU-Fraktion zu „einer geölten Maschinerie im Widerpart zu Rot-Rot“ gemacht zu haben, fabulierte der Professor am Wochenende im Nachrichtensender n-tv. Damit erklärte er zwar keineswegs, wie die neue Harmonie zwischen dem Salon- und dem Kiezpolitiker aussehen werde. Zu erfahren war: „Wir sind Coach, wir helfen einander.“ Zuvor war Stölzl parteiintern gegen Steffel nominiert worden. Dann wurde es kämpferisch: Die CDU müsse nun „heftige Programmarbeit“ leisten, forderte der neue Unionsintellektuelle. Es gelte, selbstkritisch zu erkennen, dass die Union bei der Abgeordnetenhauswahl im Oktober „einen Erdrutsch an Sympathieverlust erlitten hat“. Jetzt komme es darauf an, „abgebrochene Brücken zur Gesellschaft in Berlin zu bauen“. Eine „spezifisch bürgerliche Antwort auf die Fragen der Stadt“ müsse gegeben werden. Statt diese zu formulieren, sprach sich Chef-Redner Stölzl allerdings erst einmal für die Namensgebung des zukünftigen Bundeslandes Berlin-Brandenburg aus: „Preußen“ sei ein „wunderbarer Markenname“. Und schon war wieder eine Brücke zu einer der bürgerlichen Lieblingsdebatten dieser Stadt gebaut … AW FOTO: ARCHIV