: was machen eigentlich ... die Zahnärzte?
Über Löcher klagen
Dieser Zahn musste ihnen gezogen werden: Reich werden is nich mehr! Unter Berlins Zahnärzten hat vielmehr jeder fünfte Löcher im Budget. Gestiegene Labor- und Materialkosten, Streit mit den Krankenkassen um Honorare und schlechtes Praxismanagement einzelner Zahnärzte sind laut Norbert Strauch, Sprecher der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV), die Ursache des Verdienstausfalls der einst so strahlend lächelnden Spitzenverdiener unter Deutschlands Ärzten. Problematisch werde es für die Praxen vor allem dann, analysiert Strauch in der Berliner Presse, wenn die Dentisten ihr mit den Kassen ausgehandeltes Budget überschreiten. Mehrausgaben müssen die Ärzte zurückzahlen. Und das ist mittlerweile eher Regel als Ausnahme. Die KZV selbst therapiert noch immer an Defiziten aus den Jahren 1997 bis 1999. 58,3 Millionen Euro sollen bis zum Sommer gezahlt werden. Die Krankenkassen sehen den Fehler jedoch woanders: Die Krise der Zahnärzte sei hausgemacht, lautet ihr Befund. Zu viele Zahnärzte kümmern sich um die Berliner. Insgesamt 3.600 Zahnärzte, zu viele für die 3,4 Millionen Hauptstädter. Versorgte im Jahr 1980 ein Zahnarzt noch 2.800 Patienten, schaut heute ein Doc nur noch rund 800 Patienten in den Mund. Die Verhandlungen über die Honorarbudgets 2002 sind jedenfalls erst mal gescheitert. Letztes Jahr standen den Plombenziehern noch etwa 510 Millionen Euro zur Verfügung. Nur die AOK konnte sich mit den Zahnärzten einigen und bewilligte 131 Millionen Euro. AVI
FOTO: REUTERS
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