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In Kumpanei mit den Mächtigen

betr.: „Nice to meet you, Mr. Murdoch“, taz vom 27. 3. 02, „Dillettierende Wildhüter“, taz vom 28. 3. 02

Ganz und gar unwohl wird mir, wenn in der taz offen oder unterschwellig der „neue Wettbewerb“ im Fernsehen begrüßt wird, falls Murdoch Kirch übernimmt. Im Kommentar von Arno Frank oder auf der Pro-&-contra-Seite vorher.

Den Wettbewerb hat es nämlich schon bisher gegeben zwischen ARD, ZDF, RTL und Kirch. Wie der vierte nun heißt, ist erst mal egal. Aber die Größe ist entscheidend, die dahinter steht. Und da ist eine einfache wirtschaftliche Tatsache, dass der Wettbewerb mit einem Übermächtigen zwar härter werden kann, aber nicht unbedingt bessere Ergebnisse haben wird. Am Ende steht vielleicht ein marktbeherrschendes Unternehmen.

Wenn das, wie Murdoch und Berlusconi bisher gezeigt haben, ganz ungeniert politischen Einfluss sucht, ist das alles andere als beruhigend. Das hat Kirch trotz seiner Nähe zu Stoiber noch nicht so unverhohlen versucht wie Berlusconi in Italien und Murdoch in Großbritannien. Dass Berlusconi und Murdoch nicht wegen ihrer betriebswirtschaftlichen „Kompetenz“ so groß geworden sind, sollte ein taz-Kommentator nicht glauben, sondern wissen, dass dies in Kumpanei mit den Mächtigen (zum Beispiel Craxi, Thatcher) geschah. Und da sind Worte fehl am Platze wie „frischer globaler Wind“ oder „spannend“, die positiv klingen, aber verdecken, dass es den demokratischen Medien in der Tat an den Kragen geht. THOMAS KELLER, Königswinter

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