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Boykott von Ruanda-Tribunal

NAIROBI dpa ■ Vier mutmaßliche ruandische Kriegsverbrecher weigerten sich gestern in Arusha (Nord-Tansania), ihre Zellen zu verlassen. Darunter ist der ehemalige Verteidigungsminister, Theoneste Bagosora, der vermutlich für den Völkermord im Jahre 1994 verantwortlich ist. Dabei starben etwa 800.000 Menschen. Die Verteidiger erklärten, ihre Mandanten wollten nicht an dem Prozess teilnehmen, weil sie keinen Zugang zu mehreren Dokumenten der Anklage hätten.

Die Richter eröffneten den Prozess ungeachtet des Boykotts. Bagosora ist in zwölf Punkten angeklagt, darunter wegen Völkermord und Kriegsverbrechen. Der Prozess vor dem UN-Tribunal zur Aufarbeitung des Völkermordes ist der wichtigste seit Einberufung des Gerichts. Der Prozess könnte zwei Jahre dauern.

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