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Müde getestet: Für die FDP ist PISA-Erhebung ein „faules, rotes Ei“

Wenn Ende Juni der Ring frei gegeben wird für die PISA-Diskussion über die schlausten Schüler Deutschlands, wird Hamburg am Rande stehen: Denn in der Hansestadt haben nicht genügend der befragten SchülerInnen und Eltern Antworten gegeben. Um repräsentative Ergebnisse zu erhalten, hatten die Wissenschaftler der PISA-Kommission mindestens 80 Prozent Rücklauf gefordert, doch in Hamburg sind es nur rund 70. Das haben die Wissenschaftler der Hamburger Schulbehörde nun – zwei Jahre nach Erhebung der Daten – mitgeteilt. Und das hat umgehend eine politische Schlammschlacht ausgelöst: Der FDP–Fraktionsvorsitzende Burkhard Müller-Sönksen nennt das „PISA-Erhebungsdesaster“ ein „durch und durch rot gefärbtes faules Ei.“ Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) sieht die Schuld bei dem Personalrat Gesamtschulen, weil dort die Beteiligung mit 61 Prozent am geringsten war.

Der Personalrat hatte sich im April 2000 in einem Informationsblatt an LehrerInnen unter der Überschrift „Füttern statt Messen“ kritisch über das folgenlose Testen geäußert. Lange nennt das einen Boykottaufruf, der Personalrat weist das von sich und erinnert daran, dass die Teilnahme an der Studie freiwillig war. Auch die GEW geht der Senator an, sie habe Protestaufrufe „verständnisvoll mitgetragen“. Die Gewerkschaft hingegen äußert Verständnis für die Test-Müdigkeit bei Hamburger Eltern und SchülerInnen, weil auch die bisherigen Untersuchungen nicht zu besserem Unterricht geführt hätten. Die GEW scheue keinen Vergleich der Hamburger SchülerInnen und fordert einen Blick über den deutschen Tellerrand. san

Siehe auch Seite 7

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