: vorlauf musik Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Nur hereinspaziert, hier winkt Unterhaltung. Bunt blinken die Lichter. Heftig stampft der Groove. Elektropopdisko als Spielautomat, und bedient wird er von ODD aus Hiroshima, die raffiniert mit den billigsten Tricks flippern. Ja, so tanzen einarmige Banditen den Gummitwist, und dazu gibt es am Samstag in der Kopierbar (22 Uhr) noch das DJ-Team Ping, Peng, Pong und Pang. Das ist natürlich ein herrlicher Kirmesrummel, der gar nicht behaupten will, dass alle Beziehungen gleich für ein ganzes Leben reichen müssen. Für das Majestätische sind diese Woche andere zuständig. Wie Godspeed You Black Emperor. Das opulent orchestrierte Großunternehmen aus Montreal, das es nicht unter der Schöpfung der Welt macht und generös gleich noch die Apokalypse beipackt. Da kann man nicht mehr meckern, wie in diesem bombastischen Zerfasern der Rock vom Song getrennt wird. Alle kleinmütigen Einwände werden weggeschwemmt in der Mechanik des Ozeans. Mächtig sich aufbauende Soundbrecher, immer höher geschichtet, bis sie in sich zusammenstürzen. Pink Floyd war doch zu was nutze. Ein Gottesdienst. Am Montag in der Volksbühne (21 Uhr). Dazu ein kleines Gebet: „Ich bin ein kleiner Mann / Doch ich fühl mich ganz groß / Auf dieser Welt / Auf der mich eins nur hält / Und das bist du / So lang schon du“ – also die Ironie aus dem Knopfloch geholt und mal die bequem alles abfedernden Stoßdämpfer der zynischen Vernunft vergessen. Das ist schon Schlager, was der Herr Spin da macht. Und zwar bestens über sich selbst aufgeklärt und deswegen mit dem nötigen Schmelz, der seine Wirkung natürlich nicht verfehlt, wenn der Münsteraner uns den Freddy im musikalischen Zwirn von Element of Crime gibt. Für alle, die da noch lauteren Herzens sind. Am Mittwoch im Privatclub (21 Uhr).
Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt der Kinderhort
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