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C C C demonstriert offline

DÜSSELDORF taz ■ „Hoch die internationale Konnektivität“ tönte es Düsseldorfer Passanten am Samstag entgegen, als eine von Technobeats begleitete Demonstration an ihnen vorbeizog. Computernerds mit Leukoplast-verklebten Mündern saßen auf Lastwagen und gingen ihrer Hauptbeschäftigung nach – im Internet hacken. Rund 250 Demonstranten vor allem aus Nordrhein-Westfalen waren dem Aufruf des Chaos Computer Clubs (CCC) gefolgt, um gegen die Verfügung des Regierungspräsidenten Jürgen Büssow zu protestieren, mit der NRW-Provider verpflichtet werden, zwei rechtsradikale US-Webseiten für ihre Kunden zu sperren. Büssow zeigte sich auf der Abschlusskundgebung pikiert: Statt sein Vorgehen als Maßnahme gegen Rechts zu honorieren, überreichte man ihm die „rote Netzwerkkarte“ und eine Liste mit mehr als 6.000 Unterschriften. „Ich finde es bedauerlich, dass Sie sich dafür einsetzen, dass die Distribution von Hass-Seiten ungehindert ablaufen soll.“ „Nix gerafft“, kommentierte da mancher Demonstrant. Dem CCC und seinen Unterstützern gehe es nicht um die freie Verbreitung rechter Hetze, sondern um die klare Unterscheidung zwischen Urheber und Medium. Wer den Überbringer Internet für die Inhalte verantwortlich mache, könne mit gleicher Logik auch die Post für den Gehalt von Briefen belangen, so Netzaktivist Alvar Freude von Odem.org. Staatlicher Zensur werde hier Tür und Tor geöffnet. „Zensur ist immer falsch. Wenn ein Gesetz etwa anderes behauptet, lügt es,“ warnte Netzkünstler padeluun unter großem Beifall. Chaos-Computer-Club-Pressesprecher Andy Müller-Maguhn zufrieden: „Wir wollten das Problem Internet-Zensur in die Öffentlichkeit tragen, und das haben wir erreicht.“ M.G.

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