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Die Kirch-Pleite hat auch gute Seiten

Springer Verlag will sich Kirch-Anteile sichern. Bayerische Regierung sieht derzeit keine Gefahr für Landesbank

BERLIN/MÜNCHEN taz/dpa ■ Einen Tag nach der Pleite der Kirch Media wollen sich die einen retten, die anderen ein Schnäppchen machen. Die bayerische Landesregierung unter Kanzlerkandidat Edmund Stoiber wies alle Schuldvorwürfe vor allem der Bundes-SPD („eine Katastrophe der bayerischen Wirtschaftspolitik“) zurück. Der Bayerischen Landesbank – mit gestern von Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) bestätigten 2,02 Milliarden Euro der größte Kreditgeber Kirchs – drohe wegen ihrer hohen Reserven keine Gefahr durch die Pleite von Kirch.

Der Hamburger Axel-Springer-Verlag versucht unterdessen, von der Pleite zu profitieren: Er verhandelt über einen Einstieg bei Kirch, um endlich ein größeres Standbein im TV-Sektor samt zugehörigem Know-how zu bekommen. Ob die Hamburger oder aber ausländische Medienkonzerne das Rennen machen, wird aber noch einige Zeit unklar bleiben.

Die Betriebsräte des Medienkonzerns Kirch wollen an den Plänen für eine Auffanggesellschaft beteiligt werden. Die Vertreter der rund 10.000 Beschäftigten forderten gestern auf einer Krisentagung vom Insolvenzverwalter mehr Information und Transparenz. REM

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