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Ortsumgehung strittig

■ BUND befürchtet: Bausenator Mettbach will die ökologisch allerschädlichste Variante für den Süderelberaum

Der Umweltverband BUND befürchtet, dass sich der Senat in den nächsten Tagen für eine Ortsumgehung Finkenwerders zusätzlich zur absehbaren A 26 entscheiden könnte – und zwar in einer Variante, die ökologisch noch schädlicher wäre als die vom alten Senat favorisierte. Bausenator Mario Mettbach (Schill-Partei) hält im Gegensatz zu Bürgermeister Ole von Beust (CDU) beide Straßen für erforderlich. Mit seinem Vorschlag, den er den Koalitionären vergangenen Dienstag vorstellte, will er die Obstbauern besänftigen, die nur eine neue Straße akzeptieren.

Der alte Senat hatte sich vor einem Jahr entschieden, eine Ortsumgehung in 40 Metern Abstand zur Alten Süderelbe planen zu lassen. Dabei drückte sich Rot-Grün vor einer Entscheidung, unter welchen Umständen die Ortsumgehung zusätzlich gebaut werden sollte. Schon diese Trasse war vom BUND als „ökologisch nachteiligste“ Lösung gebrandmarkt worden.

Nach Mettbachs Plänen würde der Verkehr dem Naturschutzgebiet Westerweiden noch mehr auf die Pelle rücken. Es stelle sich die Frage, „ob ein derartig schwer wiegender Eingriff überhaupt ausgeglichen werden kann“, warnte Manfred Braasch vom BUND. Von Umweltsenator Peter Rehaag (Schill-Partei) erwarte er, dass er dieser Planung eine klare Absage erteile.

Zumal die Obstbauern auch durch die 40-Meter-Variante nur wenig Fläche verlieren würden. Nach einem Gutachten zur Ortsumgehung müssten nur zwei Betriebe auf mehr als zehn Prozent ihrer Fläche verzichten. Die Mettbach-Variante reduziert den Verluste des einen von 26 auf 13 Prozent. Der Gartenbauverband sieht das als Schritt in die richtige Richtung, aber nicht als Kompromissangebot. knö

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