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Erinnerungen an die Mauerstadt

Noch mehr Westberlin: In einem dicken Buch zeigt Olaf Leitner, wie es wirklich war

„West-Berlin! Westberlin! Berlin (West)!“ – Buchpremiere heute um 20.30 Uhr in der Bar jeder Vernunft, Schaperstraße 24, Eintritt 12 €

Ja, wenn. Wenn man sich also nur mal kurz vorstellen mag, ganz ohne Zynismus, dass da die Mauer immer noch stehen würde und Deutschland in frostig-freundlicher Zweistaatlichkeit nebeneinander dahinlebt. Dann wäre Westberlin samt seinen bundesdeutschen Emigranten – auf der Flucht vor solchem Unbill wie dem Wehrdienst, auf der Suche nach dem wilden Leben, nachdem endlich Kreuzberg erfunden wurde – einfach brav miteinander alt geworden. Vielleicht hätte es dann auch dieses Buch nicht gegeben, mit den ganzen Ausrufezeichen. Vorsicht, Sie betreten eine historische Zone: „West-Berlin! Westberlin! Berlin (West)!“, für das Olaf Leitner (mal Rockmusiker, mal Rias-Mann, mal Ressortleiter der Kultur beim Radio Brandenburg; außerdem Ex-Berufsberliner) in seinen Erinnerungen kramte und dazu noch mit vielen Aktivisten Interviews führte, um an der Atmosphäre der Inselstadt in den 70ern und 80ern schnuppern zu lassen. Mit 544 Seiten ist der beim Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienene Wälzer üppig ausgefallen. Weil doch eine Menge passiert ist. Was entsprechend auch bei der Buchpräsentation heute in der Bar jeder Vernunft geschehen soll, wenn der Autor mit einer illustren Runde über die Kultur, Politik, Wirtschaft und Szene (halt das Leben in seiner ganzen Vielfalt) des historischen Westberlins diskutieren wird. Am Tisch sitzen unter anderem der Schriftsteller Peter Schneider, Holger Franke vom Theater Rote Grütze und Juppy, Chef der Ufa-Fabrik. Das Trio Bravo sorgt für musikalisches Zwischendurch.

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