: Bremen will wieder riesig werden
■ SPD-Fraktion stimmt für die Stadthallen-Erweiterung
Größer, höher, schöner – der Weg zur Sanierung und Erweiterung der Bremer Stadthalle ist frei. Nach anfänglichem Zögern stimmte gestern auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion dem 51 Millionen Euro schweren Umbauvorhaben zu. 3.800 zusätzliche Sitzplätze sollen Bremen ab 2005 wieder mit den anderen Riesen-Hallen-Standorten Nordwestdeutschlands konkurrieren lassen und dem Trend zu immer größeren Veranstaltungen Folge tragen. Ein neues Foyer an Stelle des heutigen 70er-Jahre-Anbaus soll Platz für ein attraktives Rahmenprogramm einschließlich anspruchsvoller Gastronomie schaffen. „Das entzerrt auch den Verkehr“, ist Michael Göbel, Chef der Hanseatischen Veranstaltungsgesellschaft mbH (HVG), überzeugt.
Bisher hatte die SPD zwar eine Sanierung der 40 Jahre alten Stadthalle befürwortet, eine Kapazitätserweiterung im Gegensatz zur CDU hingegen stets abgelehnt. Umstritten war innerhalb der SPD-Fraktion vor allem, ob die vorgelegten BesucherInnen-Prognosen wirklich haltbar und das Erweiterungs-Vorhaben also rentabel sein würde. Das Wirtschaftsressort gab daraufhin im März ein weiteres Gutachten in Auftrag, das unter anderem eine Umfrage unter verschiedenen Veranstaltern durchführte. Deren Ergebnisse überzeugten am Mittwoch auch die ZweiflerInnen innerhalb der SPD.
Eine klare Absage erteilen die Sozis jedoch dem Bau eines von der CDU propagierten neun Millionen Euro teuren Verwaltungstraktes über dem neuen Foyer. „Die öffentliche Hand muss Bürokapazitäten abmieten, nicht neue bauen“, forderte Carsten Sieling, der baupolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Nach den Vorstellungen der SPD soll die unter Platzmangel leidende HVG die Büros in Halle 7 nutzen. Diese waren bislang für das Wasserwirtschaftsamt vorgesehen. Lemke-Schulte sieht darin kein Hindernis: „Wir haben so viel Büroraum in der Stadt, die können auch woanders hin.“ hoi
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen