: Das Schwarze unterm Nagel
Die wichtigen Infos vorweg: Polizeipräsident Udo Nagel kommt kaum noch zum Pfeife rauchen, und seine Ehe hat unter der Pendelei zwischen Hamburg und München noch nicht gelitten. Sonst noch was nach 100 Tagen im Amt? In der offenen Drogenszene gab es 100 Verhaftungen mehr im ersten Quartal 2002 als im Vorjahr, „beeindruckende Zahlen“, wie Nagel findet. Er dementierte, dass es durch das repressive Vorgehen am Hauptbahnhof eine Verdrängung der Dorgenszene ins Umland gebe: „Den Dealern ist der Weg nach Pinneberg schlicht zu weit.“ Nagel kündigte an, dass die Bereitschaftspolizei ab sofort vom Objektschutz jüdischer Einrichtungen abgezogen und durch Hilfspolizisten ersetzt würden. Damit habe man nun 56 weitere Polizeibeamte für den Streifendienst zur Verfügung. Die Umbesetzungen bei polizeilichen Führungspositionen, die seit Monaten für Unruhe sorgen, begründete Nagel weitgehend mit einem „normalen Generationswechsel“: Es werde in Kürze weitere Umbesetzungen geben. Spekulationen, wie sie aus CDU und Schill-Partei wiederholt zu hören waren, aus Polizeikreisen würden bewusst Informationen an die Presse lanciert, um Innensenator Schill zu schaden, bezeichnete Nagel als falsch: „Verschwörungstheorien teile ich nicht.“ aha
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