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Grüner zu Möllemann

Nach Kritik an seinen Vergleichen der Nazis mit Israel wechselt NRW-Abgeordneter Karsli von Grünen zur FDP

KÖLN taz ■ Wegen Differenzen zur Nahostpolitik der Grünen hat der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Jamal Karsli gestern die Partei verlassen. Seine neue politische Heimat sieht der 45-jährige gebürtige Syrer jetzt in der FDP. „Die Haltung von Herrn Jürgen Möllemann im Nahostkonflikt stimmt mit meiner Einstellung völlig überein“, erklärte Karsli. Mit seinem Übertritt wolle er die Position Möllemanns stärken, mit dem er in der Deutsch-Arabischen Gesellschaft zusammenarbeitet.

Mit seinem Austritt reagierte Karsli auf Kritik an seinen öffentlichen Äußerungen zu Israel. So hatte er Israel als „die einzige verbliebene Besatzungsmacht der Welt“ bezeichnet, die „Staatsterror“, „Rassismus“ und eine „Apartheidspolitik“ betreibe. Israels Armee warf er „Nazi-Methoden“ vor. Der grüne Fraktions- und Landesvorstand hatte ihn aufgefordert, solche Vergleiche Israels mit dem Nationalsozialismus künftig zu unterlassen. „Karslis Äußerungen gingen in eine antisemitische Richtung, die sich aufgrund unserer historischen Erfahrung und im Angesicht der Millionen Opfer des Nazi-Terrors schlichtweg verbieten“, sagte Fraktionsgeschäftsführer Johannes Remmel zur taz.

Damit scheint Möllemann keine Probleme zu haben. Für heute Morgen hat der FDP-Landespartei- und Fraktionschef zum gemeinsamen Frühstück nebst Foto-Termin mit Karsli eingeladen. Außerdem wollen beide über die „Veränderung in der Zusammensetzung des Landtags“ berichten. Denn sein Parlamentsmandat will Karsli behalten – als FDPler. PASCAL BEUCKER

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