piwik no script img

CDU will Verfügungsfonds abschaffen

Die CDU-Mitte will die Verfügungsfonds in den Gebieten der Sozialen Stadtteilentwicklung abschaffen. Einen entsprechenden Beschluss hat die Fraktion nach Angaben ihres stellvertretenden Vorsitzenden Henning Finck auf ihrer jüngsten Klausurtagung gefasst. Mit dem Verzicht auf diese Gelder wolle man zum Sparen beitragen, sagt Finck. Die Wünsche der Sanierungsbeiräte könnten künftig aus den Sondermitteln des Bezirks befriedigt werden.

„Die Förderung der Stadtteilarbeit ist nach wie vor gewährleistet“, verspricht Finck. Die CDU wolle lediglich Doppelarbeit vermeiden. Schließlich hätten sich auch die Ortsausschüsse und die Bezirksversammlung mit den Beschlüssen der Verfügungsfonds-Gremien befassen müssen.

In den Stadtteilbeiräten gehe es ja vor allem darum, Ideen und Ziele zu entwickeln. Das sei „nicht eine Frage des Geldes, sondern des Engagements“, so der CDU-Abgeordnete. Um die Stadtteilpolitik effektiver zu machen, könne er sich auch vorstellen, die Sanierungsbeiräte stärker mit den Ortsausschüssen kooperieren zu lassen.

Dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Jan-Hinrich Fock sind diese Vorschläge neu. „Darüber muss man mit uns reden“, sagt er. Dann könne man auch eine Lösung finden. Die SPD hatte zusammen mit der CDU bereits einmal versucht, die Verteilung des Geldes aus den Verfügungsfonds an Beschlüsse der Bezirksversammlung zu koppeln. Sie war damit aber am Widerstand der damaligen Stadtentwicklungsbehörde gescheitert.

Focks Kollege Claudius Lieven von der GAL hält die Idee für „infam“. Lieven: „Letzlich wollen sie verhindern, dass in den Stadtteilen Projekte gefördert werden, die nicht von Gnaden der CDU sind.“ Rüdiger Dohrendorf, Sprecher des Sanierungsträgers Steg findet, die Verfügungsfonds hätten sich bewährt und kosteten mit jeweils höchstens 20.000 Euro im Jahr wenig Geld. Gernot Knödler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen