: Gardes erneut umkämpft
Afghanische Kriegsherren geben keine Ruhe: Sieben Tote in Gardes. Rumsfeld verspricht Geld für Truppenaufbau
KABUL ap/rtr ■ Bei neuen Fraktionskämpfen in Afghanistan sind am Wochenende mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Truppen des regionalen Kriegsherrn Batscha Chan feuerten am Samstag vier Stunden lang Raketen auf die Stadt Gardes. „Ab Mittag hatten wir Krieg“, sagte ein Klinikarzt gestern. Neben den sieben Toten habe es etwa 50 Verletzte gegeben. Gouverneur Tadsch Mohammed Wardak will sich nicht den Truppen Batscha Chans ergeben, dessen Machtzentrum in der Stadt Chost liegt.
Während seines Besuchs in Kabul sicherte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld der afghanischen Interimsregierung finanzielle Hilfe für den Aufbau eigener Streitkräfte zu. Nach einem Gespräch mit Interimschef Hamid Karsai sagte Rumsfeld, die USA würden Mittel für die Ausbildung der Soldaten bereitstellen, die bereits im Mai beginnen könne.
Karsai warnte, Anhänger der gestürzten Taliban und der al-Qaida könnten Anschläge in Afghanistan verüben. Zuvor war der Flughafen Kabuls mit Raketen beschossen worden, ohne dass Schaden entstand. Rumsfeld sagte die Bereitschaft der Antiterrorkoalition zum fortgesetzten Kampf gegen die Taliban und al-Qaida zu. Es sei nicht möglich, alle Rebellen aufzugreifen. Es sei aber möglich, größere Truppen der Taliban zu verfolgen. Rumsfeld hatte zuvor den Luftwaffenstützpunkt Bagram besucht, wo viele der 12.000 Soldaten der USA und ihrer Verbündeten stationiert sind.
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