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Terrorziel „D“

Bundeskriminalamt warnt vor Selbstmordattentaten und möglichen Geiselnahmen. Steuerfahnder prüfen Finanzen islamistischer Gruppen

BERLIN/WIESBADEN taz/ap/dpa ■ Die elf verhafteten Mitglieder der Gruppe al-Tawhid haben offenbar konkrete Anschläge in Deutschland geplant. Der Anführer der Gruppe, Yasser Hasan alias „Abu Ali“, soll bereits fünf Wochen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einem Vertrauten Bin Ladens, Abu Mussab al Zarqawi, mitgeteilt haben, er stünde für einen Selbstmordanschlag bereit, berichtet der Spiegel. Danach seien die Festgenommenen lediglich eine Vorhut gewesen, die Anschlagziele ausmachen sollte. Insbesondere israelische und jüdische Einrichtungen hätte die Gruppe im Visier gehabt. Dies habe einer der Festgenommen zugegeben.

Das Bundeskriminalamt (BKA) bestätigte einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), demzufolge eine Außenstelle des BKA die Landeskriminalämter, den Bundesnachrichtendienst und den Bundesgrenzschutz vor Selbstmordanschlägen und Geiselnahmen binnen der nächsten 20 Tage gewarnt habe. Allerdings lägen keine Erkenntnisse über konkrete Ziele, Orte und Zeiten vor, teilte das BKA mit. Innenminister Otto Schily (SPD) sprach von einer „allgemeinen Bedrohungslage“.

Das BKA gehe von etwa 30 potenziellen Selbstmordattentätern in Frankreich, Deutschland und Großbritannien aus, berichtet die FAZ. Die Behörde hält nach einer internen Bewertung Freipressungsversuche durch Massengeiselnahmen für „denkbar“. Es gebe lediglich noch nicht verifizierte Hinweise, warnte das BKA jedoch vor Panikmache. Allerdings müsse „auf Grund der Existenz von Angehörigen des Netzwerks Bin Ladens“ aber „unverändert von einer hohen Gefährdung ausgegangen werden“.

In einigen Bundesländern sollen demnächst spezielle Steuerfahnder das Finanzgebaren islamistischer Gruppen ausleuchten, heißt es in einem anderen Spiegel-Bericht. Bisher habe sich der Fiskus auf die Erhebung der Steuern konzentriert und sich nur ausnahmsweise um die Adressaten der Geldflüsse gekümmert. Doch „jetzt wollen wir auch wissen, wo das Geld bleibt“, so ein Ermittler. Auch Milli Görüs, die größte islamistische Organisation in Deutschland, verschleiere ihre geschäftlichen Beziehungen, sagt Rüdiger Hesse, Sprecher des Verfassungsschutzes Niedersachsen. YAS

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