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Lehrer bremsen Lange aus

Gymnasiallehrer fordern den Senat auf, die Schulzeitverkürzung auf die lange Bank zu schieben

Die Basis rumort: Der Personalrat der Gymnasiallehrer hat sich gestern mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, das Abitur nach 12 Jahren noch nicht zum kommenden Schuljahr einzuführen. Die Lehrer fordern den Senat auf, die „Schulzeitverkürzung so lange auszusetzen, bis personelle und materielle Ressourcen dafür gewährleistet werden können“.

Zuvor hatte Schulsenator Rudolf Lange (FDP) auf einer Personalversammlung mit den Gymnasiallehrern diskutiert. Einige warfen ihm mangelndes Demokratieverständnis vor und vermissen für viele seiner Ideen, wie die dritte Sportstunde, die entsprechenden Gelder und Stellen. Auf viele Fragen der Pädagogen hatte der Senator allerdings noch keine konkreten Antworten: Beispielsweise arbeite die Behörde noch mit Hochdruck daran, wie mit nur 100 neuen Lehrerstellen die steigenden Schülerzahlen und die Schulzeitverkürzung gleichzeitig bewältigt werden sollen. Wahrscheinlich werden die Klassen größer. Aber noch sei nichts entschieden, sagte Lange. Für die Lehrer sind mehr Schüler nur eine versteckte Arbeitszeiterhöhung. Sie schlagen deshalb vor, die Schulzeitverkürzung entweder auf die nächste Legislaturperiode zu verschieben, wenn die Schülerzahlen wieder sinken. Ein anderer Ausweg: die Verkürzung nicht flächendeckend einführen, sondern zunächst mit einigen Pilotschulen Erfahrungen zu sammeln. Und dann gab es einen Vorschlag, der Lange genauso wie den Lehrern und den Schülern gefallen könnte: weniger Klassenarbeiten. san

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