: der tag der demos
Der Tag der Demonstrationen beginnt früh. Um zehn Uhr versammeln sich die Gewerkschaften unter dem Motto „Globalisierung gerecht gestalten“ am Brandenburger Tor und ziehen von dort zum Roten Rathaus. Die dortige Kundgebung beginnt um 11.30 Uhr, Hauptredner ist IG-Metall-Chef Klaus Zwickel, der den geplanten Metallerstreik in der Region in den Mittelpunkt seiner Rede stellen dürfte. Die Gewerkschaften wollen darüber hinaus den „unsozialen Sparkurs des Senats als Folge des Bankendesasters“, die „schwindende Kaufkraft der Arbeitnehmer“ und die „Provokationen am 1. Mai durch die angekündigten Aufmärsche der Neonazis“ thematisieren.
Ab 10 Uhr finden zwei Gegenkundgebungen gegen den NPD-Aufmarsch in Hohenschönhausen statt – am Lindencenter am Prerower Platz sowie an der Falkenberger Chaussee Ecke Prendener Straße. Die NPD will eine Stunde später, um 11 Uhr, am S-Bahnhof Hohenschönhausen losmarschieren.
Um 13 Uhr hält die PDS am Alex ihre Maikundgebung ab.
Ab 12.30 Uhr demonstriert ein „revolutionäres 1. Mai-Bündnis“, dem hauptsächlich maoistische Gruppen angehören, mit Start am Kreuzberger Oranienplatz. Um 16 Uhr stoßen am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof weitere orthodoxe linke Gruppen dazu. Ihr Motto: Kriegstreiber stoppen, Kapitalismus abschaffen! (s. Plan)
Ab 14 Uhr findet auf dem Kreuzberger Mariannenplatz ein alternatives Straßenfest statt. Ein weiteres Straßenfest gibt es am Nachmittag auf dem Humannplatz in Prenzlauer Berg.
Ab 18 Uhr demonstriert ein Bündnis linksradikaler und antifaschistischer Gruppen ab Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte. Motto: Macht verrückt, was euch verrückt macht! Zuvor findet am gleichen Ort bereits eine Diskussionsveranstaltung statt.
Um 22 Uhr veranstaltet die Spaßgruppe KPD/RZ eine Kundgebung vor der Feuerwache Wiener Straße in Kreuzberg. Die Veranstaltung versteht sich als „Mutter der 1.-Mai-Demos“.
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