: warum den städten millionen fehlen
Da lacht der Finanzvorstand
Den Städten brechen dieses Jahr die Gewerbesteuern weg. Ursache ist nicht nur die schlechte wirtschaftliche Lage, es sind auch zahlreiche teils von Rot-Grün, teils noch unter Kohl beschlossene Gesetze, die es den Unternehmen erlauben, Steuern zu sparen. Konzerne können Mindereinnahmen aus Tochterfirmen mit dem Gewinn der Muttergesellschaft verrechnen. Selbst unbedeutende Beteiligungen verringern dadurch die Steuern eines Firmenverbundes. Und: Steuern auf die Gewinne der Töchter werden nur am Sitz der Muttergesellschaft fällig, wenn Mutter- und Tochterunternehmen das vereinbart haben. Bisher mussten auch die Gewinne der Töchter am Hauptsitz versteuert werden.
Zudem können Unternehmen Milliardenverluste, die sie in der Vergangenheit gemacht haben, nicht nur wenige Jahre, sondern unbegrenzt vor sich herschieben und dann abschreiben, wenn es für sie am günstigsten ist. Außerdem durften die Konzerne im vorigen Jahr letztmals Verluste abschreiben, die entstehen, wenn sie eine gekaufte Firmenbeteiligung wieder verkaufen. Etliche Firmen machten deshalb 2001 noch schnell ihre Verluste beim Finanzamt geltend – schließlich hatten viele Tochterfirmen durch den Börseneinbruch stark an Wert verloren. Der Anteil, den die Kommunen an der Grunderwerbsteuer bisher einkassierten, wurde gestrichen, der Anteil von Bund und Land an der Gewerbesteuer erhöht. KÜP
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen