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Euer Heer ist nicht unser Heer

Sie hören auf possierliche Namen wie Biber, Fuchs oder Leopard. Manchen BremerInnen sind sie trotzdem ein Dorn im Auge, denn sie gehören zu jenem „schweren Gerät“, mit dem die Bundeswehr seit gestern auf der Bürgerweide mit ihrer Ausstellung „Unser Heer“ den potenziellen Nachwuchs begeistern will. Rund 200 Pazifisten demonstrierten dagegen gestern – nomen est omen – friedlich.

In einer Kundgebung kritisierte Pastor Hartmut Drewes vom Bremer Friedensforum, dass ausgerechnet Bürgermeister Henning Scherf (SPD) die Leistungsschau des Heeres eröffnete. Der habe sich doch früher selbst als Pazifist verstanden – damals, Blockade in Mutlangen und so. Fast schon resignierend lieferte der Geistliche die Erklärung selbst hinterher: „Was bei unserem Bürgermeister zu Tage tritt, ist mehr als eine Veränderung seiner Person. Es ist die Veränderung der Gesellschaft.“ Dennoch bezogen die überwiegend jugendlichen Demonstranten wacker vor den Toren der Ausstellung Position und trommelten gegen die Marschmusik an, die aus den BW-Lautsprechern schepperte. Auf Distanz gehalten wurden sie von über 100 Polizisten. Die Bundeswehr darf sich im Inland gegen eventuelle Angriffe schließlich nicht selbst verteidigen. Aber das scheint in Bremen auch nicht mehr nötig. jank/Foto: K. Rolfes

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