: vorlauf musik Meike Jansen hört auf den Sound der Stadt
Das Angebot in der Woche vor dem Karneval der Kulturen erscheint überschaubar. Da zeigt man sich genügsam und freut sich, vielleicht zu früh, über ein weiteres Kleinod aus dem 80er-Revival-Kästchen, das heute mit den Simple Minds im Tempodrom geöffnet wird. Ob der Abend allerdings 40 Euro wert sein wird, ist zu bezweifeln. Daher sparen wir die Kröten und machen uns gleich auf den Weg ins wiedereröffnete NBI. In den neuen Räumlichkeiten in der Schönhauser Allee 157 bleibt fast alles beim Alten. Die beiden betreibenden Musiker von Kyborg, die unlängst mit Antje Greye Fuchs von Laub ein Album auf dem eigenen Label veröffentlichten, bieten den Rahmen, während verschiedene Veranstalter auch in Zukunft den Raum mit abseitiger Elektronik füllen werden. Dass dies auch witzig und ohne gehirnverhärtende Attitüden über die Bühne gehen kann, werden heute Abend Melted Men beweisen. Die Gruppe aus Athens, Georgia, agiert mit Schlagzeug, Synthies und Computern weniger minimal, dafür schräg und trashig. Ihre legendären Kostümierungen, man sagt, zuletzt habe man sie als Hühner gesehen, versprechen eine gelöste Stimmung. Wer heute nicht seine Neugier befriedigen kann, das NBI bleibt täglich geöffnet. Für den Samstag werden Mina, die „first post-rock disco instrumental band“, und der allseits beliebte Jim Avignon alias Neoangin im Friedrichshainer Lovelite empfohlen. Am Dienstag sind Sportfreunde Stiller in der Columbiahalle, denen es trotz ihres erfrischenden Positiv-Pop-Rock nach der Bundesligasaison nicht gut allzu gehen dürfte. Als Bayern-Fans müssen sie wohl noch eine Weile mit Häme rechnen. Für einen melancholischen Ausklang sorgen am Donnerstag die beiden Songwriter Tom Liwa und Florian Glässing im Glashaus.
Anregungen: vorlauf@taz.de Samstag kommt der Kinderhort
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