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Dummheit für drei Cent

Eine neue und originelle Nebenverdienst-Möglichkeit

PHNOM PENH afp/taz ■ Wegen Beleidigung eines Mitglieds der Königsfamilie muss eine Lokalzeitung in Kambodscha dem Prinzen umgerechnet drei Cent Schadenersatz zahlen. Das Gericht sah es am Montag als erwiesen an, dass die Zeitung Moneaksekar Khmer dem Ansehen von Prinz Norodom Ranariddh geschadet habe. Das Blatt hatte den Politiker als korrupt und dumm bezeichnet. Die Tageszeitung muss zudem zwei Wochen lang jeden Tag das Urteil veröffentlichen. Da fragt man sich: Wenn der Korruptions- und Dummheitsvorwurf einer Zeitung gegenüber einem kambodschanischen Prinzen nur drei Cent kostet, was würde dann die Behauptung kosten, er färbe sich die Haare? Kriegt man da noch Geld raus? Wenn es so wäre, riefen wir laut und deutlich: „Prinz Norodom Ranariddh färbt sich die Haare!!! Prinz Norodom Ranariddh färbt sich die Haare!!!“

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