: Bildung wär' doch mal 'ne echte Alternative!
Vor zwei Jahren galten sie noch als die „weichen“ Bereiche der Standortförderung, die Kultur und die Bildung, nicht würdig der Millionen der Sonder-Investitions-Förderung. Inzwischen wird parteiübergreifend Bremens Kandidatur als „Kulturhauptstadt Europs“ vorbereitet, und dass Investitionen in Bildung die besten Zukunfts-Inves-titionen sind, ist kein speziell grüner Schnack mehr.
Die Investitionen in die sogenannten „harten“ Standortfaktoren haben keine Wunder vollbracht, derzeit reden Bremens Politiker daher weniger gern über die steuerlichen Effekte von Musical- und Space-Erlebnissen. Da kommt das Thema Bildung gerade recht. Gleichzeitig ist die Bildungspolitik der Bereich, mit dem Bremens Sozialdemokraten vor zwanzig Jahren sich ganz vorn wähnten und mit den Pisa-Untersuchungen nun offenbar ganz schlechte Noten erhalten werden. In kleinen Schritten tas-tet sich das Duo Lemke/Hövelmann an eine neue sozialdemokratische Bildungskonzeption heran, die auch die nicht „sozial Benachteiligten“ mehr und vor allem angemessen fördern und fordern will.
Nicht zufällig hat die Bürgerschaftsabgeordnete Hövelmann über die Frage nicht viel sagen wollen, zu wessen Lasten das Parlament denn dieses gewaltige Umbau-Projekt finanzieren könnte. Wer nicht deutlich umschichten will, macht das Großprojekt Bildungsreform zur billigen Wahlkampf-Nummer.
Klaus Wolschner
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen