Lokalkoloratur
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Strahlende Gesichter fehlen. Menschen, die auch in schweren Zeiten lachen können. Denn publicityträchtige Grinsebacken sind gefragter denn je. Immerhin bewirbt sich Hamburg ja um Olympia. Und welches altbackenes NOK-Mitglied vergibt schon Spiele für das kommende Jahrzehnt an ernste Trauerklöße. Typen, die immer gleich den Kopf in den Sand stecken? Spaß ist angesagt. Hörst du nicht, Nicolas Kiefer? Freue dich. Ein weitere schnöde Niederlage eines Tennisspiels in der verkorksten Saison 2002 kann dich doch nicht wirklich erschüttern. Lach doch mal. Auch über dich selbst. Das befreit. Denn nach einer Erstrundenniederlage gegen den French-Open-Sieger Gustavo Kuerten muss man doch nicht trauern. Überhaupt. Schluss mit Trübsal. Das Hamburger Tennisturnier muss fröhlicher werden. Ewiges lamentieren über den sinkenden Stellenwert des Sports bei den Zuschauern, den Fernsehmachern und auch allen anderen macht einfach keinen guten Eindruck. Turnierdirektor Walter Knapper weint ebenso wie DTB-Präsident Georg von Waldenfels. Die Anwohner weinen gegen eine Aufstockung von Events am Rothenbaum. Daviscupchef Michael Stich weint, weil die deutschen Tennisspieler weinen. Ein Jammertal. Und hier soll man fröhliche Spiele 2012 feiern? Vergesst es mit Olympia.Hamburg ist einfach zu nah am Wasser gebaut. FOG