: GEW: Schulen fehlen 60 Stellen
■ GEW klagt über Verschiebebahnhof bei den Stunden
„Taschespielertricks“ wirft Yasmina Wöbbekind, Landesvorstandssprecherin der Lehrergewerkschaft GEW, dem Bildungsressort vor. Anlass ihres Ärgers ist die Ankündigung von mehr Lehrerstunden einerseits, bei gleichzeitiger Streichung von Stunden an anderer Stelle. Konkret: Schulen, die Frühenglisch, naturwissenschaftliche Arbeitsgruppen, Leseintensivkurse oder andere Projekte anbieten, bekommen Sonder-Stundenzuweisungen. Zugleich würde das Bildungsressort jedoch doppelt so viele Stunden an anderer Stelle streichen, erläutert GEW-Vorständler Jürgen Burger. Da bei Mathe oder Deutsch nicht gekürzt werden könne, müssen der Sozialstruktur- und der Überfrequenzausgleich zuerst dran glauben: Das sind Zusatzstunden, die Schulen mit einem hohen Anteil von Kindern aus sozial schwachen Familien bekommen und Schulen, die sehr große Klassen haben.
Nach vorläufigen Zahlen, die die GEW nennt, könnten infolge der Stundenstreichungen bei den Grundschulen 14 Stellen wegfallen, im Sek 1-Bereich 22 und in der Oberstufe insgesamt 17 Stellen. Rainer Gausepohl, Sprecher des Bildungsressorts: „Man kann natürlich einfach Stunden zusammenzählen und dann sagen, es fehlen soundsoviele Stellen. Es fließt ja auch Geld in neue Projekte, und wir können nur mit dem vorhandenen Haushalt arbeiten.“ Auch dem Landesinstitut für Schule würden Lehrerstunden gestrichen. ube
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