: Erneut Panzer in Dschenin
Israels Armee rückt in Stadt und Lager ein: 40 Palästinenser festgenommen
JERUSALEM/BRÜSSEL afp/rtr ■ Vier Wochen nach dem Abzug aus Dschenin ist die israelische Armee erneut in die Autonomiestadt und das angrenzende Flüchtlingslager eingerückt. Dabei wurden rund 40 Palästinenser festgenommen, teilten palästinensische Polizisten mit. Soldaten und Palästinenser lieferten sich nach Augenzeugenberichten heftige Gefechte. Am frühen Nachmittag zog sich die Armee nach eigenen Angaben zurück. Palästinenserpräsident Jassir Arafat kritisierte die Militäraktion im Westjordanland.
Im Flüchtlingslager zerstörten Soldaten das Haus von Dschamal Abu Haidscha, dem örtlichen Führer der radikalislamischen Hamas. In Dschenin nahmen Soldaten Kamal Abu El Wafa fest, einen Anführer der al-Aksa-Brigaden. Wie schon bei der Besetzung im April untersagte das Militär Journalisten den Zutritt. Nach der israelischen „Operation Schutzwall“ hatten die Palästinenser Israel vorgeworfen, in dem Flüchtlingslager Massaker an Zivilisten verübt zu haben. Israel weist die Vorwürfe zurück, verhinderte jedoch die Entsendung einer UN-Delegation.
Unterdessen stehen die EU-Staaten nach Einschätzung von Diplomaten kurz vor einer Einigung über die Aufnahme von 13 militanten Palästinensern. Es gebe eine grundsätzliche Einigung über die Bedingungen für die Aufnahme der Palästinenser, die sich bis vorigen Freitag in der Bethlehemer Geburtskirche verschanzt hatten. Allerdings sei noch nicht die Aufnahme aller 13 Männer gesichert. Sechs Länder hätten sich zur Aufnahme bereit erklärt, allerdings wollten nur Italien und Spanien auch zwei oder maximal drei der Männer aufnehmen, sagten Diplomaten am Freitag in Brüssel.
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