: Asche mit der Asche
Roger Federer aus der Schweiz gewinnt leicht und locker am Rothenbaum gegen den Russen Marat Safin und wünscht dem Turnier eine Zukunft
Eigentlich wollte Roger Federer ja einen Riesenbogen um den Rothenbaum machen, nachdem seine Sandplatz-Saison in Monte Carlo und Rom nur mäßig gestartet war. Und nun konnte der 20-jährige Schweizer am Sonntag nach einem furiosen 6:1, 6:3, 6:4-Finalsieg gegen den Russen Marat Safin mit Trainer Peter Lundgren auf seinen ersten Masters-Sieg anstoßen. Ausgerechnet auf Asche, auf der er noch nie ein Turnier gewonnen hatte.
Marat Safin schaute in Hamburg dagegen wieder in die Röhre – und war doch zufrieden. In der neuen Weltrangliste wird der 22-Jährige wieder an Position eins geführt. „Auf Hartplätzen fühle ich mich einfach wohler.“
„Es wäre schade, wenn es dieses Turnier nicht mehr gäbe“, sagte Federer nach seinem Sieg. Doch den Deutschen Tennis Bund (DTB), der am Sonntag seinen 100. Geburtstag feierte, plagen Probleme. Die Suche nach Sponsoren für das Turnier ist schwierig. Der Verband will deshalb Bilder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Die Intendanten winken aber ab, obwohl das einstige Top-Produkt zum Nulltarif angeboten wird. „Bis Ende 2003 sind die Rechte noch bei Kirch“, sagte Christian Pirzer vom Vermarkter IMG.
Für Mark Miles, den Chef der ATP-Tour, gibt es trotz aller Schwierigkeiten keinen Anlass, etwas in Frage zu stellen. „Die ATP- Tour vertraut auf Hamburg. Aber natürlich muss das Turnier weiter entwickelt werden“, sagt er. Es geht um eine Zehn-Tage-Veranstaltung mit Damen und Herren wie in Key Biscayne und Indian Wells. 2004 soll Premiere sein, wenn es nach WTA- und ATP-Tour geht. Dazu müsste der Rothenbaum erheblich ausgebaut werden. Gespräche mit der Stadt seien in vollem Gange, bestätigte DTB-Chef Georg von Waldenfels am Sonntag. Es geht dabei vor allem ums Geld. Hamburg soll sich im Zuge der Olympia-Bewerbung für die Spiele 2012 ähnlich wie Konkurrent Madrid, das das Masters-Turnier aus Stuttgart gekauft hat, beteiligen. ANDREAS BELLINGER
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen