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Niederlage für Walfänger

Walfangkommission lehnt Stimmrecht für Island ab. Japan und Norwegen ignorieren weiter Moratorium

SHIMONOSEKI afp ■ Auf der Jahreskonferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) haben die Walfangbefürworter eine erste Niederlage eingesteckt. Eine deutliche Mehrheit stimmte gegen den Vorstoß Japans, das Stimmrecht für Island zu erwirken. Mit 25 Stimmen bei 20 Gegenstimmen wurde entschieden, dass sich Island weiter mit dem Beobachterstatus begnügen muss. Island hätte die Gruppe um Japan verstärkt, die ein Ende des Moratoriums für kommerziellen Walfang will.

Bei der Tagung stehen Länder, die den Schutz der Meeressäuger verstärken wollen, Walfangnationen wie Japan und Norwegen gegenüber. Ein Ende des Fangverbots für kommerzielle Zwecke gilt zwar als unwahrscheinlich, da dazu eine Dreiviertelmehrheit nötig ist. Umweltaktivisten befürchten aber die schleichende Rückkehr des kommerziellen Walfangs unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Bereits seit Jahren nutzt Japan eine Lücke im Moratorium, um Wale zu „Forschungszwecken“ zu fangen. Laut Greenpeace werden die Meeressäuger tatsächlich jedoch schon auf den Schiffen küchenfertig zerlegt. Japan will nun dem Gremium die Ausweitung des „wissenschaftlichen“ Walfangs abringen. Norwegen erhöhte bereits unter Missachtung des Moratoriums seine Quote für dieses Jahr um 125 auf 674 Wale. Nach einer Untersuchung des IWC-Wissenschaftskomitees gibt es nur noch halb so viele Minkewale wie bisher angenommen.

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